Missio: Autoritäre Systeme weltweit bedrohen die Religionsfreiheit

Das katholische Hilfswerk missio Aachen warnt vor der Bedrohung von Religionsfreiheit durch autoritäre, nationalistische und populistische Systeme weltweit. "Deshalb ist der zivilgesellschaftliche Einsatz für freiheitliche und pluralistische Gesellschaften ein kaum zu überschätzender Beitrag, um Menschen vor Diskriminierung oder gar Verfolgung aufgrund ihres Glaubens zu schützen", betonte missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener laut einer Pressemitteilung des Hilfswerks am Sonntag. Bingener äußerte sich anlässlich des "Internationalen Tags zum Gedenken an die Opfer von Gewalt aufgrund von Religion und Glauben" der Vereinten Nationen am Montag.

In Myanmar verfolgte die dortige Militärjunta etwa religiöse Minderheiten wie Christen, Muslime oder Hindus aber auch Buddhisten, die sich für Demokratie und Freiheit einsetzen. "Wer nicht eine nationalistische Lesart des Buddhismus teilt, wird ausgegrenzt, ist konkreter Verfolgung ausgesetzt", kritisierte Bingener. Auf den Philippinen stünden oppositionelle Christinnen und Christen, die sich für Pluralismus und Menschenrechte einsetzten, immer stärker unter Druck. "Sie werden zu sogenannten Terroristen oder Kommunisten abgestempelt, was sie in große Gefahr bringt", so der missio-Präsident.

Auch in Nicaragua spitze sich mit der jüngsten Verhaftung von Bischof Rolando José Álvarez Lagos durch das Ortega-Regime die Lage weiter zu. "Zuletzt sind auch katholische Fernsehsender und Radiostationen geschlossen worden, der Versuch, die Menschen mundtot zu machen", kritisierte Bingener. "Große Sorgen" bereite ihm zudem der "politische und ideologische Missbrauch von Religion", so Bingener weiter. In Indien nehme beispielsweise der politische Einfluss des Hindu-Nationalismus immer stärker zu. Darunter litten insbesondere Christen und Muslime. (cbr)