KHKT müsse unverzüglich auf den Prüfstand gestellt werden

Erzbistum Köln: Vier Stadtdechanten kritisieren Woelki-Hochschule

Veröffentlicht am 23.08.2022 um 17:04 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Die Kritik an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie reißt nicht ab: Nun haben die Stadtdechanten von vier Universitätsstandorten im Erzbistum Köln die von Kardinal Woelki gegründete Einrichtung kritisiert.

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Die Stadtdechanten der Universitätsstädte Bonn, Düsseldorf, Köln und Wuppertal im Erzbistum Köln haben die von Kardinal Rainer Maria Woelki ins Leben gerufene theologische Hochschule kritisiert. Die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) müsse unverzüglich auf den Prüfstand gestellt werden, heißt es in einer Stellungnahme der vier leitenden Geistlichen vom Dienstag. Die Stadtdechanten Wolfgang Picken (Bonn), Frank Heidkamp (Düsseldorf), Robert Kleine (Köln) und Bruno Kurth (Wuppertal) schlossen sich der Kritik der Landesrektorenkonferenz von Nordrhein-Westfalen an der Hochschule an. Sie könnten die Zweifel daran nachvollziehen, "dass das Hochschulprojekt von Kardinal Woelki einen 'Mehrwert' besitzt". Der Vorsitzende der Rektorenkonferenz hatte sich am Montag kritisch zur Hochschule geäußert. Bereits eine Woche zuvor hatte sich der Rektor der Bonner Universität, Michael Hoch, gegen die Neugründung der Hochschule ausgesprochen und der theologischen Fakultät seiner Universität umfangreiche Unterstützung zugesagt.

Das gegenwärtige Angebot an katholischer Theologie an vier staatlichen Universitäten im Erzbistum Köln sei quantitativ ausreichend und qualitativ anerkannt, so die Stadtdechanten weiter. "Es ist kein Mangel zu erkennen, der eine kirchliche Hochschule in Köln rechtfertigt." Die Stadtdechanten hoben hervor, dass die von der NRW-Rektorenkonferenz aufgeworfenen Fragen bereits in mehreren diözesanen Gremien gestellt worden seien. Dabei handele es sich um die unklare Finanzierung der Hochschule und die rechtliche Zulässigkeit einer Verlagerung der Priesterausbildung von Bonn nach Köln. Allerdings warte man seit Monaten auf eine Antwort Woelkis.

Konflikt um KHKT könne man "nicht noch zusätzlich gebrauchen"

Die Stellungnahme der Rektorenkonferenz sowie der Aufruf des Bonner Hochschulrektors Michael Hoch zum Widerstand gegen die Pläne des Kardinals würden verdeutlichen, dass eine Finanzierung der Kölner Hochschule durch Kirchensteuermittel oder Bistumsvermögen nicht vermittelbar sei, so die Stadtdechanten. "Wir befürchten, dass viele das Hochschulprojekt von Kardinal Woelki für Geldverschwendung halten und darauf mit Protesten und Kirchenaustritten reagieren könnten." Schätzungen würden von jährlichen Kosten von 8 bis 12 Millionen ausgehen. Die Geistlichen warnten vor neuen Spannungen im Erzbistum Köln aufgrund der Hochschule. Diesen Konflikt könne man "nicht noch zusätzlich gebrauchen".

Gleichzeitig dankten die Stadtdechanten der NRW-Hochschulrektorenkonferenz für deren Einsatz für die katholischen Fakultäten und Seminare an den staatlichen Hochschulen des Bundeslandes. Diese Unterstützung sei in einer säkularen Universitätslandschaft "nicht selbstverständlich". Dadurch zeige sich die hohe Bedeutung, die der Katholischen Theologie im Fächerkanon der Hochschulen beigemessen werde. (rom)