Auswertung der Statistiken von DBK und EKD

Verein: Anteil kirchlicher Bestattungen unter 50 Prozent gesunken

Veröffentlicht am 25.08.2022 um 11:54 Uhr – Lesedauer: 

Königswinter ‐ Immer weniger Menschen in Deutschland sind Kirchenmitglieder. Das schlägt sich auch bei den Begräbnissen nieder: Der Anteil kirchlicher Bestattungen ist laut einer Auswertung erstmals unter die Hälfte gesunken. Auch die Formen seien im Wandel.

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Der Anteil kirchlicher Bestattungen ist bundesweit erstmals unter 50 Prozent gesunken. Das ergab eine am Donnerstag in Königswinter veröffentlichte Auswertung der Verbraucherinitiative Bestattungskultur. 2020 wurden demnach in Deutschland 489.664 Bestattungen (49,7 Prozent) katholisch oder evangelisch begleitet. Im Jahr 2000 machte der Anteil kirchlicher Begräbnisse noch 71,5 Prozent aus.

Für die Berechnung hat der Verein Aeternitas eigenen Angaben zufolge Statistiken der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland ausgewertet. Einen Wandel stellt er dabei auch bei der Form der Bestattungen fest. Wurden vor 30 Jahren noch weniger als ein Drittel der Verstorbenen eingeäschert, sind es mittlerweile rund 70 Prozent. "Traditionen und religiöse Bräuche verlieren an Bedeutung", so die Verbraucherinitiative.

Eine kirchliche Beerdigung setzt in der Regel eine Mitgliedschaft in der Kirche voraus. Nicht-Kirchenmitgliedern können nur in begründeten Ausnahmefällen beigesetzt werden und die Beerdigung darf nicht dem zu Lebzeiten geäußerten Willen des Toten widersprechen. (mal/KNA)