"Luftbussis" und "schäkernde Äußerungen und Gesten"

Inakzeptables Verhalten – Jesuiten-Uni trennt sich von Dozent

Veröffentlicht am 27.10.2022 um 13:36 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Wegen inakzeptabler Äußerungen und Gesten hat sich die von den Jesuiten getragene Münchner Hochschule für Philosophie von einem Dozenten getrennt. Der sagt selbst, dass das Verhalten nicht mit seiner Rolle als Jesuit und Lehrender zu vereinbaren sei.

  • Teilen:

Die vom Jesuitenorden getragene Hochschule für Philosophie in München (HPFH) hat bestätigt, sich von einem Dozenten wegen inakzeptabler Äußerungen und Gesten getrennt zu haben. Bei dem Mann handelt es sich nach Angaben der Hochschule um einen Jesuiten. Die Trennung sei im gegenseitigen Einvernehmen geschehen, so ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). Der Dozent sprach darin von einigen "Luftbussis" und "schäkernden Äußerungen und Gesten", die er nach einer akademischen Zeugnisfeier in einer nahen Studentenkneipe gemacht habe.

"Die Aussagen der beschuldigten Person gegenüber der SZ sind gemäß der der HFPH bekannten Sachlage korrekt", heißt es von der Hochschule. Der Dozent selbst sagte der Zeitung, dass sein Verhalten nicht mit seiner Rolle als Jesuit und Lehrender zu vereinbaren sei. Er bedauere dieses Fehlverhalten. Studentinnen hatten sich mit den Vorwürfen an die Ombudsstelle gewandt, wie es weiter heißt. Sie hätten erklärt, sich nach jenem Abend weder einen Besuch der Vorlesungen des Dozenten noch eine mündliche Prüfung bei ihm vorstellen zu können.

So wie die Sachlage der Hochschulleitung bekannt sei, handele es sich jedoch nicht um strafrechtlich relevante Sachverhalte, so die HPFH weiter. Man habe die Trennung auf Basis der vor zwei Jahren beschlossenen "Richtlinien für einen respektvollen und professionellen Umgang" vollzogen. Darin heißt es, dass alle mit Forschung, Lehre und Beratung beauftragten Hochschulangehörigen im Umgang mit Studierenden "aufgrund deren berufsbedingten Charakters stets professionelle Distanz" zu wahren hätten. (KNA)