Erzbischof Schick: Kirche weniger als Institution betrachten
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, die Kirche weniger als Institution zu betrachten und stärker als Gemeinschaft der Christinnen und Christen. "Wir müssen in der Kirche die Institution auf das Nötige zurückfahren und die authentisch-christlichen Individuen stärken", sagte er am Samstag in Bamberg bei der Weihe eines Mannes zum ständigen Diakon. "Die Kirche der Zukunft wird aus Menschen bestehen, die verwirklichen, was Kirche im ursprünglichen Sinne heißt: ecclesia – Herausgerufen", so der Bamberger Erzbischof. In der Gemeinschaft der von Christus Berufenen gegebe es speziell Gerufene, die Diakone, Priester und Bischöfe. Sie sollten allein in der Taufe Berufenen Helfen, dass diese ihre Gaben leben und ihre Aufgaben erfüllen könnten.
Gleichzeitig warnte der Erzbischof mit Blick auf Missbrauch und Missstände in der Kirche vor Pauschalurteilen: "In der Kirche hat es unsägliche Untaten gegeben, und zugleich hat es auch immer die guten Werke gegeben." Böses komme auch dadurch zustande und werde gefördert, wenn die Institution ein Übergewicht bekomme, verherrlicht und geschützt werde.
Diakone dürfen taufen und bei Trauungen assistieren, ebenso Beerdigungen leiten, Wortgottesdienste feiern, die Kommunion austeilen und den Segen spenden. Die Feier der heiligen Messe sowie das Spenden der Krankensalbung und des Bußsakramentes bleiben den Priestern vorbehalten. Während auf die Diakonenweihe bei Priesteramtskandidaten ein Jahr vor der Priesterweihe erfolgt, gibt es auch sogenannte ständige Diakone, die oft verheiratet sind und entweder das Amt neben ihrem Zivilberuf ausüben oder Diakon im Hauptberuf sind. (cbr/KNA)