Wegen Mehlknappheit: Keine Hostien mehr auf Kuba
Eine Mehlknappheit führt in Kuba dazu, dass es keine Hostien mehr zu kaufen gibt. "Wir haben mit dem wenigen Mehl gearbeitet, das übrig war, und die Reserven sind bereits aufgebraucht", zitiert das kubanische Internetportal "CiberCuba" aus einem Brief des Karmelitinnenkloster in Havanna von Mittwoch. Die 15 Schwestern des Klosters sind für die gesamte Hostienproduktion Kubas zuständig.
Die Schwestern hoffen nach eigenen Angaben, dass sie die Hostienproduktion bald wieder aufnehmen können. "Sobald wir genug haben, um es an alle Diözesen zu verteilen, werden wir Sie benachrichtigen", schrieben sie an die Pfarrgemeinden Kubas. In Kuba herrscht eine Lebensmittelkrise. Milch, Fleisch und Weizenmehl sind knapp. Die Lebensmittelwirtschaft setzt daher vermehrt Maniokmehl ein, dies ist für Hostien jedoch verboten. Im Kirchenrecht ist festgelegt, dass Hostien "aus reinem Weizenmehl" ("mere triticeus", can. 924 § 2 CIC) bestehen müssen. 2017 hatte der Vatikan die Regelungen für die eucharistische Materie nachdrücklich betont.
Die römischen Bestimmungen legen fest, dass das Brot "ungesäuert, aus reinem Weizenmehl bereitet und noch frisch sein" muss. Ihm dürften keine weiteren Substanzen wie Früchte oder Zucker beigefügt werden. Für Allergiker gibt es glutenarme Hostien und für Alkoholiker kann naturbelassener Traubensaft benutzt werden. Die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung entschied 2017 zudem, dass eucharistische Materie, die mit genetisch veränderten Organismen zubereitet wurde, als gültige Materie angesehen werden könne. (ben)