Schwester Nathalie Becquart gehört zu 100 wichtigsten Frauen 2022
Die Untersekretärin der Bischofssynode, Schwester Nathalie Becquart, gehört zu den 100 inspirierendsten und einflussreichsten Frauen des Jahres. Die Französin ist die einzige christliche Ordensfrau auf der jährlich von der britischen BBC zusammengestellten Liste, die am Dienstag vorgestellt wurde. Die Rundfunkanstalt betont in ihrem Kurzporträt, dass Becquart die erste Frau an ihrer Position ist. "In dieser Funktion gehört sie zu einer Reihe von Führungspersönlichkeiten, die den Papst in wichtigen Angelegenheiten der katholischen Kirche beraten, und ist zudem die einzige Frau mit Stimmrecht", hebt die BBC hervor. Becquart selbst hatte ihre Ernennung als starkes Zeichen für eine schon länger bestehende Entwicklung in der Kirche bezeichnet.
Neben der Ordensfrau ist die Buddhistin Cheng Yen aus Taiwan die einzige Frau auf der aktuellen Liste, die aufgrund ihres religiösen Engagements gewürdigt wird. Die Nonne gilt als eine der einflussreichsten Personen in der Entwicklung des zeitgenössischen taiwanesischen Buddhismus und ist bekannt durch ihr humanitäres Engagement. Unter anderem hat sie 1966 die internationale humanitäre Hilfsorganisation "Tzu Chi" gegründet.
Die BBC stellt seit 2013 jedes Jahr eine Liste von 100 Frauen zusammen. Ausgewählt werden nach Angaben des Auswahlkomitees Frauen, die in den letzten zwölf Monaten Schlagzeilen gemacht oder wichtige Geschichten beeinflusst haben sowie Frauen, die inspirierende Geschichten zu erzählen haben oder etwas Bedeutendes erreicht oder ihre Gesellschaft auf eine Weise beeinflusst haben, die nicht unbedingt in den Nachrichten erscheint. Immer wieder wurden dabei auch christliche Ordensfrauen aufgenommen. 2021 wurde Schwester Ann Rose Nu Tawng aus Myanmar gewürdigt, die wie Becquart dem Orden der Xavière-Schwestern angehört und sich Polizeigewalt gegen Demonstrierende entgegengestellt hat. Weitere Geehrte sind die koptische Schwester Maggie Gobran, die in den Kairoer Slums wirkt (2020), die Gute-Hirten-Schwester Gerard Fernandez, die in Singapur Seelsorge für zum Tode Verurteilte leistet (2019), die venezuelanische Gefängnisseelsorgerin Neyda Rojas (2015) sowie die benediktinische Befreiungstheologin Teresa Forcades (2013). (fxn)