Erstmals kein Deutscher an der Spitze der Provinz

Neuer Provinzial für deutsche Steyler Missionare

Veröffentlicht am 26.01.2023 um 15:39 Uhr – Lesedauer: 

Sankt Augustin ‐ Die Steyler Missionare sind ein Orden, für den Internationalität Programm ist. Doch die deutsche Provinz wurde bislang nur von Ordensleuten deutscher Herkunft geleitet. Das ändert sich jetzt – der neue Leiter kommt aus Ghana.

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Die deutsche Provinz der Steyler Missionare hat erstmals einen Leiter, der nicht aus Deutschland stammt. Am Donnerstag teilte die Provinz mit, dass mit dem gebürtigen Ghanaer Peter Claver Narh künftig "erstmals ein nichtdeutscher Mitbruder" den Orden in Deutschland führen wird. Narh wird sein Amt am 1. Mai antreten und löst dann den bisherigen Provinzial, Pater Martin Üffing, ab.

Der 1978 in Asesewa in Ghana geborene Priester trat 2000 den Steyler Missionaren bei und studierte in Sankt Augustin Theologie, wo er 2006 auch zum Priester geweiht wurde. In seiner Dissertation befasste er sich mit Interkulturalität in Ordensgemeinschaften. Seit 2019 ist Narh Vizeprovinzial der Deutschen Provinz und Mitglied im Provinzialrat. Er koordinierte zuletzt die Ausbildung des Ordens und betreute die Neumissionare der Steyler in Deutschland.

Die "Gesellschaft des Göttlichen Wortes", wie die Steyler Missionare offiziell heißen, hat nach eigenen Angaben weltweit etwa 6.000 Mitglieder in über 70 Ländern. Zur deutschen Provinz gehören 250 Ordensmänner, die aus 17 verschiedenen Ländern kommen. Sitz der Provinz ist Sankt Augustin bei Bonn. Der im 19. Jahrhundert in niederländischen Venlo-Steyl von dem deutschen Missionar Arnold Janssen gegründete Orden hat seine Schwerpunkte in der Verkündigung des Wortes und heute zudem im Dialog der Kulturen. Die Steyler Missionare gehören zu den zehn größten Männerorden der katholischen Kirche. Neben dem Männerorden gibt es zwei weibliche Zweige des Ordens, die Steyler Missionsschwestern und die Steyler Anbetungsschwestern. (fxn)