Immer mehr geweihte Jungfrauen in Polen – Zahl der Ordensleute sinkt
Gottgeweihte Jungfrauen und Witwen hat es in der Kirche bereits in der Antike gegeben. In Polen entscheiden sich nun immer mehr Frauen für diese Lebensform. Die katholische Kirche berief 2022 nach eigenen Angaben (Dienstag) 38 neue "geweihte Frauen" und 22 "geweihte Witwen". Insgesamt gibt es demnach in dem Land nun 398 Jungfrauen, die ihr Leben auf besondere Weise Gott gewidmet haben. Sie sind weiter in ihrem normalen Lebensumfeld tätig und wohnen nicht in einem Kloster. Ebenso die 396 geweihten Witwen und ein Witwer.
Während des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) entdeckte die katholische Kirche diese Lebensform alleinstehender Frauen wieder. Daraufhin erließ Papst Paul VI. 1970 eine Instruktion, die den Ritus der Jungfrauenweihe wieder einführte.
Die Zahl der Ordensfrauen und -männer nimmt in Polen dagegen weiter ab. Laut der von der Bischofskonferenz vorgestellten Statistik gehörten den Frauenorden Ende 2021 etwa 16.300 Schwestern an. Das waren fast 460 weniger als ein Jahr zuvor. 2016 gab es noch mehr als 18.000 Ordensschwestern. Bei den Männerorden ging die Zahl der Mitglieder binnen eines Jahres von 10.991 auf 10.703 zurück. Fünf Jahre zuvor, 2016, gehörten ihnen noch fast 12.000 Patres und Brüder an. Rund 1.300 junge Männer bereiten sich den Angaben zufolge in Seminaren auf das Ordensleben vor. Darunter seien 447 Ausländer. (KNA)