Katholische Bischöfin fährt auf Kölner Karnevalswagen
Die Kölner Karnevalisten sehen in Zukunft wohl Frauen an der Macht in der katholischen Kirche: Auf einem Wagen für den Kölner Rosenmontagszug posiert eine Bischöfin. Der Motivwagen wurde mit anderen am Dienstag in Köln vorgestellt. Der hintere Teil zeigt männliche Geistliche als Schweinchen, die in einen Knast gesperrt sind und betrübt durch die Gitter schauen. Auf der Gefängniswand steht "Zokunf – Mer spingkse wat kütt", also: "Zukunft – wir schauen mal, was passiert".
Die Frau mit zwei langen blonden Zöpfen trägt ein rotes Birett – eine Kopfbedeckung, die in der katholischen Kirche Kardinälen vorbehalten ist. In ihren Händen hält sie Bischofsstab und Schlüssel.
Die Bekanntgabe der Fahrzeuge für die jecken Tage wurde auch von Vertretern der beiden großen Kirchen begleitet. Der katholische Stadtdechant Robert Kleine und der evangelische Pfarrer Otmar Baumberger beteten für ein unfallfreies Gelingen des Rosenmontagszugs und einen reibungslosen Ablauf. Mit Weihwasser segnete Kleine danach alle Beteiligten um Zugleiter Holger Kirsch und alle Wagen. Zu sehen sind etwa Wladimir Putin, der den "Bruderkuss" mit dem Teufel vollzieht, die frühere Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, die an eine Rakete angebunden ist und diese selbst entzündet, und Fußball-Boss Gianni Infantino, der hinter einem blutigen Weltmeister-Pokal an Geldbündeln erstickt. (KNA)