Aus Rücksicht auf ihre Familie

Margot Käßmann hat schon ihre Beerdigung geplant

Veröffentlicht am 15.02.2023 um 12:19 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Ob Liedauswahl, Psalm oder Predigttext: In einem zwei Seiten langen Brief habe sie bereits alles für ihren eigenen Trauergottesdienst aufgeschrieben, sagt Theologin Margot Käßmann. Und sie begründet diesen Schritt auch.

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Aus Rücksicht auf ihre Familie hat die prominente evangelische Theologin Margot Käßmann (64) bereits für ihre Beerdigung vorgesorgt. "Sogar die Lieder in meinem Trauergottesdienst stehen fest, genauso wie der Psalm und der Predigttext", sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch dem Magazin "Frau im Spiegel".

"Als Pfarrerin habe ich oft erlebt, wie traumatisierte, trauernde Angehörige dasitzen und nicht wissen: Wünschte sich der Verstorbene einen Sarg? Eine Urne? Soll die Asche verstreut werden?", erläuterte Käßmann. Es sei wesentlich einfacher für ihre Töchter und ihren Lebensgefährten, das alles selbst vorab festzulegen. "Damit sie wissen, was zu tun ist. In einem zwei Seiten langen Brief habe ich alles aufgeschrieben."

Große Dankbarkeit für ihr Leben

Käßmann, die im Juni 65 Jahre alt wird, blickt nach einen Worten mit großer Dankbarkeit auf ihr Leben. Schon das Theologiestudium sei für ein Kind aus einer Nicht-Akademiker-Familie keine Selbstverständlichkeit gewesen. Das habe sich auch in ihrem späteren Beruf fortgesetzt. "Ich war immer gerne Pfarrerin, weil du da nah bei den Menschen bist. Ich bin auch dankbar für meinen Glauben, der mich durch Höhen und Tiefen getragen hat."

Käßmann war von 1999 bis 2010 Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und von 2009 bis 2010 EKD-Ratsvorsitzende. Im Februar 2010 trat sie nach einer Alkoholfahrt mit ihrem Pkw vom Bischofsamt und EKD-Ratsvorsitz zurück. Von 2012 bis 2017 war sie zudem "Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017". (tmg/KNA)