Welt werde nicht besser, wenn man sich Freude verbiete

Neuer Dormitio-Abt Schnabel rät trotz Kriegen zu froher Karnevalszeit

Veröffentlicht am 18.02.2023 um 14:07 Uhr – Lesedauer: 

Jerusalem/Berlin ‐ Krisen und Kriege prägen die Welt – ist da Platz für ausgelassenen Karneval? Ja, meint der gewählte Jerusalemer Benediktinerabt Nikodemus Schnabel. Dabei verweist er auch auf den Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola.

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Trotz Krisen und Kriegen in der Welt sollten sich die Menschen aus Sicht des neugewählten Jerusalemer Abtes Nikodemus Schnabel nicht vom Karneval abwenden. "Die Welt wird um keinen einzigen Wimpernschlag besser, wenn man sich die Freude verbietet und ein finsteres Gesicht macht", schreibt der Benediktiner in einem Beitrag in der "Welt am Sonntag" in Gedenken an den Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola. 

Dieser habe das "Gefühl echter Getröstetheit" sogar als Indikator dafür gesehen, dass man auf dem rechten Lebensweg sei, während das Gefühl des "Misstrostes" eine Kurskorrektur im Leben nahelege. Falls es die "Frucht des Fastens" sein sollte, sich die Freude zu verbieten und ein finsteres Gesicht zu machen, "sollte man es besser ganz lassen", rät Schnabel. Für Christinnen und Christen beginnt mit Aschermittwoch die Fastenzeit bis Ostern. 

Schnabel (44) wurde Anfang Februar zum neuen Abt der deutschsprachigen Benediktiner-Abtei Dormitio in Jerusalem gewählt. An Pfingsten (28. Mai) erhält er die Abtsweihe. Schnabel trat 2003 in die Dormitio ein. 2013 wurde er zum Priester geweiht. Von 2016 bis 2018 stand er der Abtei als Prior-Administrator vor. 2021 wurde er als Patriarchalvikar zum Leiter der katholischen Seelsorge für Migranten und Asylsuchende. Als Abt folgte er auf Bernhard Maria Alter (76). Schnabel schreibt zudem in der Rubrik "Standpunkt" seit einigen Jahren regelmäßig für katholisch.de. (cph/KNA)