Fortführung nicht mehr länger vertretbar

Bistum Münster schließt Beratungsstelle zu ritueller Gewalt

Veröffentlicht am 13.03.2023 um 20:06 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Der professionelle Umgang mit dem Thema ritueller Gewalt sei umstritten und es habe Kritik gegeben. Deshalb ist die Beratungsstelle für Opfer organisierter sexueller und ritueller Gewalt im Bistum Münster nicht mehr länger vertretbar, hieß es nun.

  • Teilen:

Das Bistum Münster hat am Montag seine Beratungsstelle für Opfer organisierter sexueller und ritueller Gewalt geschlossen. In der psychotherapeutischen und juristischen Fachwelt sei der professionelle Umgang mit dem Thema ritueller Gewalt umstritten, erklärte der Bischöfliche Beauftragte für die Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münster, Antonius Hamers, am Abend. Aussagen über die Existenz ritueller Netzwerke stünden Aussagen der Nicht-Beweisbarkeit ritueller Gewalt gegenüber. Es seien weder Theorien über rituelle Netzwerke belegt noch habe ritueller Missbrauch durch angeblich im Verborgenen organisierte Täterorganisationen nachgewiesen werden können.

Die Fortführung der bei der Ehe,- Familien- und Lebensberatung (EFL) angesiedelten Beratungsstelle sei vor diesem Hintergrund nicht mehr länger vertretbar, so Hamers. Zudem habe es Kritik an der Art der Beratung gegeben. Die beiden bislang dort tätigen Beraterinnen würden nicht weiter beratend im Bereich der organisierten rituellen Gewalt tätig sein. Aus Sicht des Bistums sei es aber wichtig, im Kontext von ritualisierter Gewalt unabhängige und hoch kompetente Beratungsangebote für Betroffene bereitzustellen. "Wie das gelingen kann, wird derzeit geprüft." Betroffene jeder Form sexualisierter Gewalt könnten sich indes an die im Internet aufgelisteten Beratungsmöglichkeiten der Diözese wenden. (KNA)