Gläubige zerstören feministische Kunstwerke – Erzbistum verurteilt Tat
In Argentinien hat eine Gruppe von Gläubigen mehrere feministische Skulpturen zerstört, die ihrer Meinung nach den christlichen Glauben beleidigten. Wie das Portal "Diario Mendoza" berichtete, hatte die Gruppe zunächst am Montag (Ortszeit) mit einem Priester im Ausstellungsraum der Universität UnCuyo gebetet. Videoaufnahmen zeigen, wie sie anschließend die Kunstwerke zerstören.
Unter dem Titel "#8M Visuelle Manifeste" hatten Künstler und Künstlerinnen unter anderem ein Kreuz aufgestellt, an dem statt Christus eine Figur mit weiblichen Genitalien angebracht war. Die Ausstellung von Lehrern, Studenten und Absolventen der Fakultät für Kunst und Design der UNCuyo sollte eine kritische Anspielung auf patriarchalische Gesellschaftsstrukturen sein.
In den sozialen Netzwerken hatte die Schau eine hitzige Debatte ausgelöst. Die Erzdiözese Mendoza erklärte kurz vor der Zerstörungsaktion, dass die Werke religiöse Überzeugungen verletzten. Man fühle sich mit all jenen verbunden, die sich durch diesen Mangel an Respekt angegriffen fühlten, hieß es in einer Stellungnahme. In einer ersten Reaktion nach der Zerstörung verurteilte ein Bistumssprecher indes die Gewalt und rief zum sozialen Frieden auf. (KNA)