Grußwort vor der evangelischen bayerischen Landessynode

Bischof Meier wirbt für verbale Abrüstung in der Ökumene

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 18:39 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ "Gespräche sind Räume zum Wachsen", so Augsburgs Bischof Bertram Meier in einem Grußwort vor der evangelischen bayerischen Landessynode. Für die Ökumene könne das bedeuten, den Wahrheiten der anderen in der Wahrheit der eigenen Kirche Raum zu geben.

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Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat für eine "Verbal-Abrüstung" in der Ökumene plädiert. Er persönlich bemühe sich derzeit in der Vorbereitung auf Ostern seinen Gesprächspartnern "wohlwollend, nicht polemisch, einfühlsam, nicht von oben herab, empathisch, nicht arrogant" zu begegnen, sagte Meier am Dienstag in einem Grußwort im Auftrag der Freisinger Bischofskonferenz vor der evangelischen bayerischen Landessynode in München. "Gespräche sind Räume zum Wachsen."

Meier regte als "eine gute Möglichkeit zum eigenen Wachstum" an, "den Wahrheiten der anderen in der Wahrheit der eigenen Kirche Raum zu geben". Und er fügte hinzu: "Dann würden wir weniger ausgrenzen, sondern einander bereichern. Katholisch heißt ja: gemeinsam in die Fülle der Wahrheit hineinwachsen."

Gedenkmomente als "Schrittmacher"

Der Augsburger Bischof sagte, er hoffe, dass in den kommenden Jahren erwartete Gedenkmomente "Schrittmacher für die Ökumene sein können". Dabei nannte Meier das Heilige Jahr 2025 in der katholischen Kirche und 2030, wenn das Jubiläum 500 Jahre Confessio Augustana ansteht.

Dabei handelt es sich um die erste grundlegende Bekenntnisschrift der Reformation, die die Lutheraner im damaligen Reichstagsort Augsburg Kaiser Karl V. vorlegten. Hauptverfasser war Philipp Melanchthon. Die Confessio Augustana gilt historisch als letzter Versuch, die Einheit des westlichen Christentums zu erhalten und zugleich errungene kirchliche Reformen zu sichern. Die Kirchenspaltung konnte sie nicht verhindern

Am Montag hatte die Landessynode erfolglos versucht, einen Nachfolger für den scheidenden bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zu wählen. Nach sechs Wahlgängen konnte sich niemand von den Kandidatinnen und Kandidaten mit der erforderlichen Mehrheit durchsetzen. Bis zum Stabwechsel ist noch Zeit, da Bedford-Strohms Amtszeit erst am 31. Oktober endet. (mal/KNA)