Katholiken gegen Konsumrausch
Mit dem diesjährigen Start der Aktion "Weihnachtsmannfreie Zone" fordert das Bonifatiuswerk deshalb katholische Initiativen, Kirchengemeinden und Verbände dazu auf, sich bundesweit gegen diese Konsumhaltung einzusetzen. "Es gilt, die Menschen wieder dafür zu sensibilisieren, dass die Vorbereitung auf das christliche Weihnachtsfest seine eigene Zeit hat", sagte Austen, "der Weihnachtsfestbraten wird doch auch nicht schon im Oktober so mal nebenbei verspeist."
Keine Coca-Cola-Erfindung
Ins Leben gerufen wurde die "Weihnachtsmannfreie Zone" im Jahr 2002 – quasi als Kampfansage gegen die Kunstfigur Weihnachtsmann. Nach Ansicht des Bonifatiuswerks verdeckt die starke öffentliche Präsenz der rot bemäntelten, weißbärtigen Kunstfigur Weihnachtsmann vor allem Kindern den Blick auf den historisch bezeugten heiligen Nikolaus. Dieser verkörpere wie kein anderer christlichen Werte wie Nächstenliebe, Uneigennützigkeit und selbstloses Handeln verkörpere, so das Hilfswerk weiter.
Seit 1931 nutzt der Getränkehersteller Coca-Cola den Weihnachtsmann zu Werbezwecken und hat dadurch viel zur Verbreitung der Figur beitragen. Allerdings hat der Konzern den Weihnachtsmann in dieser Form vermutlich nicht erfunden. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung präsentierte die Sammlerin Christl Hütten vor einigen Jahren eine Postkarte mit einem rotgekleideten Weihnachtsmann als Motiv aus dem Jahr 1897.
Gegen die Kunstfigur setzt das Bonifatiuswerk auf den Heiligen Nikolaus von Myra, dessen Gedenktag mitten in der Adventszeit am 6. Dezember gefeiert wird. Mit der historisch allerdings nur schwer zu fassenden Persönlichkeit ist im Christentum ein breit gefächertes Brauchtum verbunden. Nikolaus von Myra gehört zu den großen Gestalten der frühen Christenheit. Ein slawisches Sprichwort sagt: "Wenn Gott je sterben sollte, würden wir den heiligen Nikolaus zu Gott machen."
Hinweis: Unter www.weihnachtsmannfreie-zone.de stellt das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken Informationen und Materialien bereit.
(meu)