Caritas lobt Deutschlandticket als "Riesenschritt zur Mobilitätswende"
Einen Tag vor dem Start des Deutschlandtickets hat der Deutsche Caritasverband sich positiv über das bundesweit im gesamten Nah- und Regionalverkehr gültige Ticket geäußert. "Das Deutschlandticket ist ein Riesenschritt auf dem Weg zur dringend notwendigen Mobilitätswende", erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Sonntag in Berlin. Nur mit einem attraktiven Nahverkehr, der mit einer preiswerten Flatrate und mit verlässlicher Taktung Alltagsziele für alle gut erreichbar mache, werde es gelingen, den CO2-Ausstoß im Verkehr spürbar zu senken. "Dass es gelungen ist, vergleichsweise schnell einen bundeseinheitlichen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket aus der Taufe zu heben, ist ein Erfolg und ein Anreiz, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen", so Welskop-Deffaa.
Zugleich bemängelte die Caritas-Präsidentin, dass das 49 Euro teure Ticket für Menschen mit wenig Einkommen ohne soziale Tarifstaffelung noch zu teuer und der Nahverkehr für Menschen im ländlichen Raum noch zu lückenhaft sei: "Die Bundesländer stehen in der Verantwortung, günstige Sozialtickets auf den Weg zu bringen. Und wir brauchen mehr Betriebe, die das Deutschlandticket als Jobticket für ihre Beschäftigten vergünstigt anbieten."
Der Caritasverband poche zudem auf einen massiven Ausbau des Nahverkehrs, gerade in ländlichen Regionen. "Ich habe nichts vom Deutschlandticket, wenn der Bus im Dorf nur zwei Mal am Tag fährt, und das auch nur zu Schulzeiten und nicht barrierefrei", betonte Welskop-Deffaa. Ziel müsse es sein, dass so viele Menschen wie möglich im Alltag ohne Auto auskämen, auch wenn sie sich keine Wohnung in bester Innenstadtlage leisten könnten – "und da ist das Deutschlandticket nur ein Teil der Lösung. Es wird nur funktionieren, wenn eine gute und verlässliche ÖPNV-Infrastruktur vorhanden ist". (stz)