Papst Franziskus zu Klinik-Aufenthalt: Es war eine Lungenentzündung
Papst Franziskus hat neue Einzelheiten über die schwere gesundheitliche Krise genannt, die ihn wenige Tage vor Ostern ins Krankenhaus gebracht hatte. Auf eine Journalistenfrage sagte er am Sonntagabend beim Rückflug von Budapest nach Rom, er habe sich am Mittwoch vor Ostern nach der Generalaudienz sehr schlecht gefühlt und hohes Fieber bekommen. Das Bewusstsein habe er nicht verloren. Er sei mit einer Lungenentzündung in die römische Gemelli-Klinik eingeliefert worden.
Der Vatikan hatte zunächst von geplanten medizinischen Untersuchungen und später von einer Bronchitis gesprochen. In italienischen Medien war jedoch über eine Lungenentzündung als Ursache der Klinikeinlieferung spekuliert worden. Nach dem Krankenhausaufenthalt behauptete zudem ein Papst-Bekannter, Franziskus habe ihm telefonisch von einer Bewusstlosigkeit vor der Einlieferung berichtet. Dies räumte der Papst nun aus.
Zu seinem derzeitigen Gesundheitszustand sagte der Papst, es gehe ihm gut, aber er wisse noch nicht, ob er die anstrengende Reise zum Weltjugendtag in Lissabon im August dieses Jahres tatsächlich antreten könne. "Wir werden sehen, wie es dann ist", sagte er auf Nachfrage.
Im Blick auf den Ukraine-Krieg betonte Franziskus erneut seine Bereitschaft, zu vermitteln. "Frieden ist machbar, wenn Kanäle geöffnet werden, nicht wenn man sie verschließt", sagte er. In diesem Kontext würdigte er die Haltung des Ex-Außenamtschefs des Moskauer Patriarchats. Franziskus hatte den russisch-orthodoxen Metropoliten von Ungarn, Erzbischof Hilarion, in Budapest getroffen. Hilarion habe stets den Kontakt mit ihm gepflegt, er sei ein intelligenter Mann, der sich stets um Fortschritte in den Beziehungen bemüht habe. Auch der scheidende russische Botschafter beim Heiligen Stuhl sei ein großartiger und nobler Diplomat.
Der Papst bestätigte, dass er in Budapest mit mehreren Gesprächspartnern über das Thema Frieden geredet habe. Er bedauerte, dass der Gesprächskanal zum russischen Patriarchen Kyrill derzeit unterbrochen sei. Weiter sagte der Papst zu einer möglichen Vermittlung zwischen der Ukraine und Russland: "Ich bin bereit, alles Notwendige zu tun. Es ist eine Mission im Gang, wenn sie öffentlich ist, werde ich darüber sprechen."
Bemühungen um Kinder-Rückkehr
Zudem werde sich der Heilige Stuhl an den Bemühungen um eine Rückkehr von ukrainischen Kindern beteiligen, die nach Russland entführt worden seien. Dies sei eine Frage der Humanität. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hatte das katholische Kirchenoberhaupt bei einem Treffen vergangene Woche dabei um Unterstützung gebeten.
Außerdem bestätigte Franziskus, dass der Vatikan über diplomatische Kanäle auch am Austausch von Gefangenen zwischen den beiden Kriegsparteien beteiligt gewesen sei. (mal/KNA)