ZdK zu Synodal-Ausschuss: Keine Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe mehr
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) will in einem künftigen gemeinsamen Gremium mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) einige Regeln des Synodalen Wegs ändern. Eine Kopplung von Entscheidungen an eine Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe werde man nicht mehr akzeptieren, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Freitag in München. Dies sei eine "schmerzliche Lernerfahrung" aus dem Synodalen Weg.
Der Prozess gemeinsamen Beratens und Entscheidens von Bischöfen und Laien auf Bundesebene soll ab November im Synodalen Ausschuss fortgesetzt werden. ZdK-Generalsekretär Marc Frings räumte auf Anfrage vor Journalisten ein, dass beim Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) Entscheidungen zur Finanzierung dieses Projekts noch ausstünden. Stetter-Karp fügte hinzu, eine Minderheit unter den deutschen Bischöfen habe in den vergangenen Monaten zum Ausdruck gebracht, "dass sie grundsätzliche Legitimationsfragen an den eingeschlagenen Weg stellen". Sie wertete dies als "Zeichen der Schwäche" in der Bischofskonferenz. In diesem Zusammenhang erinnerte sie daran, dass der Synodale Weg nicht auf eine Initiative des ZdK, sondern der DBK zurückgehe.
"Wir erwarten, dass die Deutsche Bischofskonferenz ihrer Verantwortung als Ganzes gerecht wird", betonte ZdK-Vizepräsident Thomas Söding. "Wir halten uns an die gemeinsamen Beschlüsse." Sie böten "eine große Chance, die katholische Kirche aus dem lähmenden Reformstillstand herauszuführen". In der Aussprache sagte der Bochumer Pastoraltheologe Matthias Sellmann, der Partner des ZdK, die Bischöfe, "liegt am Boden". Die Bischöfe übten keine Führung aus. In dieser Situation helfe es nicht, wenn sich auch das Zentralkomitee schwäche, es müsse jetzt eine Führungsrolle übernehmen. – Die Vollversammlung des ZdK dauert noch bis Samstag. Weitere Themen sind der Krieg in der Ukraine und die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kirche. (tmg/KNA)