Gelsenkirchener Servitenpater wird aus seinem Orden ausgeschlossen
Ein Servitenpater aus Gelsenkirchen ist aus seinem Orden ausgeschlossen worden. Der Schritt des Ordens wurde durch eine Neuerung des Kirchenrechts möglich, wie die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" am Montag berichtet. Der Geistliche war durch sein aufsehenerregendes Handeln aufgefallen.
Im Gelsenkirchener Stadtteil Buer hatten die Serviten bis 2021 in der Kirche Mariä Himmelfahrt ihre letzte Niederlassung in Deutschland. Mittlerweile wurde der Standort aufgegeben und die Kirche geschlossen. Nachdem der Pater im November 2020 die letzte Messe in der Kirche zelebriert hatte, habe er sich verabschiedet, sei in sein Auto gestiegen und davongefahren. Zwei Brüder, die kurz darauf für den Umzug kamen, trafen ihn nicht an. Er wurde am Ort nicht mehr gesehen. Bis heute ist nicht bekannt, wo der Mann sich aufhält.
Austritt durch Brief mitgeteilt
Laut Angaben den stellvertretenden Ordensprovinzials Martin M. Lintner hat der Pater dem Orden lediglich einen Brief geschickt, in dem er seinen Austritt mitteilt. Seitdem habe man nichts mehr von ihm gehört. Eine Änderung des Kirchenrechts macht es nun unbürokratischer, einen Ausschluss zu vollziehen.
Im vergangenen Jahr stärkte Papst Franziskus durch das Motu proprio "Assegnare alcune competenze" die Kompetenzen der Orden. So darf die Entlassung eines Mitglieds nun von der Ordensleitung entschieden werden, die Zustimmung des Ortsbischofs oder des Vatikan ist nicht mehr notwendig. Der Gelsenkirchener Pater ist nun von seinen Rechten und Pflichten als Ordensmitglied entbunden, bleibt aber Priester. Die Spendung von Sakramenten ist ihm jedoch so lange untersagt, bis er von einem Bischof in ein Bistum aufgenommen wird. (cph)