Angeblich "Ultimatum" von vier Wochen, um Rom zu verlassen

Zeitung: Erzbischof Gänswein geht nach Freiburg zurück – ohne Amt

Veröffentlicht am 02.06.2023 um 12:11 Uhr – Lesedauer: 

Berlin/Freiburg ‐ Lange wurde spekuliert: Könnte Georg Gänswein Diözesanbischof in Deutschland werden? Laut einem Medienbericht ist das nun vom Tisch. Der Ex-Benedikt-Sekretär kehrt demnach in sein Heimatbistum Freiburg zurück – als Privatmann.

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Der ehemalige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, hat laut Zeitungsbericht noch vier Wochen, um Rom zu verlassen. Papst Franziskus habe den Kurienerzbischof in einer Privataudienz bereits am 19. Mai angewiesen, bis zum 1. Juli in sein deutsches Heimatbistum Freiburg zurückzukehren, wie die "Welt" am Freitag (online) unter Berufung auf "mehrere hochrangige Kirchenquellen" meldet. Dort solle er allerdings keine neuen Aufgaben erhalten, sondern als Privatmann leben.

Noch am 17. Mai, also zwei Tage vor der mutmaßlichen Entscheidung des Papstes, hatte sich Gänswein bei einer Veranstaltung des Presseclubs Wiesbaden offen über seine Zukunft geäußert. Damals sprach er von einer "Phase des Überlegens", in der sowohl er als auch der Papst Vorschläge machten. "Ich bin nicht der, der entscheidet. Ich bin der, über den entschieden wird", betonte Gänswein.

Gänswein sagt nichts, Freiburg nimmt Stellung

Auf eine Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) wollte sich Gänswein nicht äußern. Das Erzbistum Freiburg erklärte auf Anfrage, dass dort bisher keine Informationen vorlägen. Entsprechend könne man die Personalentscheidung weder bestätigen noch dementieren, sagte ein Sprecher der KNA. Mit der Entscheidung wären dann auch Spekulationen um eine Rückkehr Gänsweins als Diözesanbischof nach Deutschland vom Tisch. Derzeit sind mit Paderborn, Bamberg und Osnabrück drei deutsche Bischofs- beziehungsweise Erzbischofsstühle noch unbesetzt.

Am Sonntag wird Gänswein in Bochum erwartet. Der langjährige Privatsekretär des früheren Papstes werde dort im Zisterzienserkloster Bochum-Stiepel eine Messe feiern, berichtet das "Neue Ruhrwort" (Online-Ausgabe) am Freitag unter Berufung auf einen Sprecher der Eichsfelder Vereine. Anlass sei das Wallfahrtsjubiläum der katholischen Eichsfelder in der Fremde: Seit 100 Jahren pilgern sie zur Schmerzhaften Mutter von Stiepel.

Um 11:30 Uhr wird Gänswein den Angaben zufolge eine Festmesse feiern. Nach einem Mittagessen auf dem Gelände des Klosters sei nachmittags um 15:30 Uhr in der Sankt-Marien-Wallfahrtskirche eine Andacht geplant. Die Verbindung der aus dem Eichsfeld stammenden Katholiken mit Benedikt XVI. sei vor allem geprägt durch den Besuch des früheren Papstes im September 2011 am Marienwallfahrtsort Etzelbach, so der Sprecher. (tmg/KNA)