"Vulgär und gewalttätig": US-Schulbezirk verbannt die Bibel
Ein Schulbezirk im US-Bundesstaat Utah verbannt die Bibel aus Grund- und Mittelschulen. Zuvor hatten sich Eltern beschwert, das Buch enthalte vulgäre und gewaltsame Stellen, die für Kinder ungeeignet seien, wie US-Medien am Wochenende berichteten. Der Bezirk Davis County beruft sich bei seiner Entscheidung auf ein Gesetz, das seit 2022 Bücher und Filme mit "pornografischen und unanständigen Inhalten" an Schulen in Utah verbietet. Bisher waren davon vor allem Bücher zur sexuellen Orientierung und über Identitäts-Themen betroffen.
Das Elternpaar, das das Verbot beantragt hatte, hatte zur Begründung seines Antrags im April angeführt, dass die Heilige Schrift "eines der sexlastigsten Bücher überhaupt" sei. Das Paar beklagte damals, dass in der Bibel "Inzest, Onanie, Bestialität, Prostitution, Genitalverstümmelung, Fellatio, Dildos, Vergewaltigung und sogar Kindermord" vorkämen. Damit sei das Buch laut dem im vergangenen Jahr erlassenen Gesetz ein "pornografischer Inhalt", der "keinen ernsthaften Wert für Minderjährige" habe.
Ähnliche Gesetze gibt es in Texas, Missouri, Florida und South Carolina. Hintergrund sind Initiativen konservativer Kreise in den USA, die damit insbesondere die Debatte über die Rechte von Homosexuellen, Transmenschen und anderen sexuellen Orientierungen beschränken wollten. Sieben oder acht Bibeln seien nun entfernt worden, teilte der Davis Schuldistrikt nördlich von Salt Lake City mit. In den High Schools bleibe die Bibel aber in den Bibliotheken. (stz/KNA)