Erzbischof legt mit 75 feierliche Profess als Trappistenmönch ab
Der ehemalige Erzbischof von Portoviejo in Ecuador ist nun endgültig Mönch. Bereits Ende Mai legte Lorenzo Voltolini Esti seine feierliche Profess im Trappistenkloster Paraíso ab, wie sein Orden mitteilte. 2018 hatte der damals 70-jährige Erzbischof dem Papst seinen Rücktritt angeboten, da er sich dem Gebet widmen wolle. Mit Annahme seines Rücktritts kündigte er an, in das Kloster Santa MarÍa del Paraíso im Andenhochland eintreten zu wollen. Nach fünf Jahren ist Voltolini nun im Alter von 75 Jahren mit seinen feierlichen Gelübden endgültig Trappist. Die feierliche Profess folgt auf das Noviziat und die zeitlichen Gelübde und schließt die Aufnahme in den Orden auf Dauer ab.
"Niemals hatte ich ein Kloster im Kopf, aber das Leben als Missionar und Bischof haben mich verstehen lassen, dass die Kirche ohne Gebet und inneres Leben nicht überleben kann", begründete der Erzbischof 2018 sein Vorhaben. Gegen Kritik an seinem Ordenseintritt verteidigt er sich vehement: "Ich fliehe nicht vor der Welt, sondern betrachte die Welt aus einer anderen Dimension, der Dimension Gottes".
Der Italiener Voltolini Esti wurde 1948 in der Lombardei geboren. 1974 wurde er zum Priester geweiht und war nach ersten Jahren in der Heimat ab 1979 Missionar in Ecuador. 1993 wurde er zunächst Weihbischof, 2007 Erzbischof von Portoviejo im Westen Ecuadors. Die Zisterzienser der strengeren Observanz, auch Trappisten genannt, sind ein Orden in der Tradition des heiligen Benedikts. Ihr Leben ist geprägt von Kontemplation und strenger Klausur. Sie tragen einen weißen Habit mit schwarzem Schulterüberwurf. Das Kloster Paraíso wurde 1999 durch Mönche der spanischen Trappistenabtei San Isidro de Dueñas als erstes katholisches Männerkloster in Ecuador gegründet. (fxn)