Kritik von Öffentlichkeit, Abtei und Bischof Ipolt

Durch Weihnachtspredigt bekannt: Benediktiner aus Wittichenau ist tot

Veröffentlicht am 12.06.2023 um 11:34 Uhr – Lesedauer: 

Wittichenau ‐ Er wetterte unter anderem gegen Wokeness und LGBTIQ – und sorgte damit nicht nur im Internet für laute Kritik. Auch seine Abtei und Bischof Wolfgang Ipolt distanzierten sich von den Worten von Pater Joachim Wernersbach. Nun ist er gestorben.

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Der Benediktinerpater Joachim Wernersbach OSB ist nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Wie das Bistum Görlitz mitteilte, sei der 68-Jährige "am 07. Juni 2023, Vorabend des Fronleichnamstages, zu seinem Schöpfer heimgekehrt". Bundesweit bekannt wurde Wernersbach aufgrund einer Weihnachtspredigt aus dem vergangenen Jahr. Im Verweis auf die göttliche Ordnung positionierte er sich darin gegen Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit.  Der Ordensmann wurde 1955 in Worms geboren und 2017 zum Priester geweiht. Er gehörte der Abtei Tholey an und war seit Juli 2021 als Aushilfsseelsorger im sächsischen Wittichenau tätig. Beigesetzt werden soll der Geistliche am Montag auf dem Friedehof in Wittichenau.

Kritik an der Weihnachtspredigt des Ordensmannes gab es nicht nur in den sozialen Netzwerken. Auch die Benediktinerabtei Tholey distanzierte sich von den Worten des Mitbruders. Man verwehre sich "ausdrücklich gegen das von ihm darin gezeichnete Menschenbild und die dort getroffenen schöpfungsgeschichtlichen Aussagen", hieß es in einer Stellungnahme. Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt kritisierte die Worte Wernersbachs ebenfalls und lud den Geistlichen zu einem Gespräch nach Görlitz ein.

In einem Interview bezeichnete Wernersbach die Aufregung um die Predigt noch im März als "Kampagne der Medien". Der Zuspruch in der Gemeinde sei jedoch enorm, "noch heute kommen Leute auf mich zu und sagen, wie froh sie sind, dass ich diese Predigt gehalten habe". Die Predigt selbst war seiner Meinung nach "harmlos". (cbr)