Nach drohendem Burnout und Auszeit

Papst macht zwei Diözesanbischöfe zu Weihbischöfen

Veröffentlicht am 26.06.2023 um 13:24 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt/Nevers/Blois ‐ Vor einem halben Jahr ging ein französischer Bischof in eine Auszeit, um dem Burnout zuvorzukommen. Nun ist klar, wie es mit ihm weitergeht: Er wird wieder Weihbischof – wie ein weiterer ehemaliger Diözesanbischof.

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Papst Franziskus hat zwei französische Diözesanbischöfe zu Weihbischöfen ernannt. Zugleich mit der Annahme des Rücktritts der Bischöfe von Nevers, Thierry Brac de la Perrière, und Blois, Jean-Pierre Batut, teilte der Vatikanische Pressesaal am Montag mit, dass beide künftig als Weihbischöfe eingesetzt werden. Beide Bischöfe waren vor der Leitung ihrer Diözesen Weihbischöfe im Erzbistum Lyon. Brac de la Perrière wechselt dorthin zurück, Batut ins Erzbistum Toulouse. Die Nachricht kommt knapp sechs Monate nach der Ankündigung von Brac de la Perrière, eine sechsmonatige Auszeit zu nehmen. Der Bischof habe sich am Rande eines Burnouts befunden, sagte er Medien: "Ich brauche eine Zeit der Ruhe, eine geistige Erholung, ein Hinterfragen, um meine Aufgaben besser erfüllen zu können." Ähnliche Gründe sollen auch hinter der Versetzung von Batut stecken, berichtete die französische Zeitung "La Croix" am Montag.

In einem am Montag veröffentlichten Schreiben an die Gläubigen seiner Diözese teilte der 64-jährige Brac de la Perrière mit, dass er sich nach zwanzig Jahren als Bischof nach einem Amt gesehnt habe, "das weniger schwer und weniger exponiert ist". Er verlasse sein Bistum mit dem Gefühl, "dass ich nicht alles getan habe, was ich hätte tun sollen, und dass ich Fehler gemacht habe". Der gebürtige Lyoner war von 2003 bis 2011 Weihbischof von Lyon und leitete ab 2011 das Bistum Nevers im Burgund.

Keine emeritierten Bischöfe

Der 68-jährige Batut war ursprünglich Priester des Erzbistums Paris und wurde 2008 zum Weihbischof ernannt. Anfang 2015 wurde er als Bischof von Blois eingeführt, einem Suffraganbistum von Paris. In einem Schreiben an die Gläubigen des Bistums erläuterte der Bischof am Montag, dass der Rücktritt auf eigenen Wunsch erfolgte. Einen konkreten Grund für das Rücktrittsgesuch nannte er nicht, erinnerte aber neben positiven Begebenheiten auch an Schwierigkeiten während seiner Amtszeit: die Corona-Pandemie, Spannungen, Missverständnisse und Ausfälle sowie eigene Unzulänglichkeiten: "Ich bitte all jene um Verzeihung, die meinerseits Nachlässigkeiten oder Ungeschicklichkeiten zu beklagen hatten."

Beide Bischöfe werden nicht den Titel eines emeritierten Bischofs ihrer bisherigen Diözese tragen. Stattdessen wurden sie auf Titularbistümer transferiert. Ihre ursprünglichen Titularbistümer sind mittlerweile anderweitig vergeben, daher wurden ihnen neue Titel zugewiesen: Senet für Brac de la Perrière und Maillezais für Batut. (fxn)