Katholisch.de erklärt Begriffe und Traditionen rund um die Fastenzeit

Fastenzeit: 40 Tage Vorbereitung

Veröffentlicht am 17.02.2015 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. 40 Tage lang bereiten sich Christen dann auf Ostern vor. Die Fastenzeit als Bußzeit ist verbunden mit vielen Ritualen. Katholisch.de erklärt wichtige Begriffe rund um diese Zeit.

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Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. 40 Tage lang bereiten sich Christen in dieser Zeit auf das Osterfest und die Auferstehung Jesu Christi vor. Die Fastenzeit als österliche Bußzeit ist eng verbunden mit zahlreichen Ritualen und Traditionen. Katholisch.de erklärt wichtige Begriffe rund um diese besonderen Wochen:

Aschermittwoch

Seit dem sechsten Jahrhundert bildet der Mittwoch vor dem sechsten Sonntag vor Ostern den Auftakt zur Fastenzeit. Der Tag erhielt seinen Namen, weil in der Alten Kirche die Büßer an diesem Tag öffentlich mit Asche bestreut wurden. Seit dem zehnten Jahrhundert erhält jeder Gläubige ein Aschenkreuz, das ihm mit Staub auf die Stirn gezeichnet wird. Am Aschermittwoch soll kein Fleisch gegessen werden (siehe Fast- und Abstinenztage). Weitere große Tage in der Fastenzeit sind Palmsonntag, Gründonnerstag und Karfreitag.

Buße

Als Buße wird die Abkehr von der Sünde und Zuwendung zu Gott bezeichnegt. Die Buße ist ein ständiger Vorgang im Leben eines Christen. Das Bußsakrament (Beichte) schenkt dem getauften Christen, der seine Schuld bereut und sie vor dem Priester bekennt, die Vergebung seiner Sünden.

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Video: © katholisch.de

Was ist die Fastenzeit? Ein Beitrag der Serie "Katholisch für Anfänger".

Fastenbrechen

Die erste Speise nach der Fastenzeit wird als Fastenbrechen bezeichnet. Es ist nicht Bestandteil der Liturgie, wird aber in manchen Gemeinden und Klöstern gemeinschaftlich nach der Feier der Osternacht begangen. Auch im Islam ist das Fastenbrechen als Feier nach dem Fasten (= Ramadan) bekannt.

Sonntage in der Fastenzeit

Die Sonntage in der Fastenzeit werden umgangssprachlich auch als Fastensonntage bezeichnet, obwohl sie keine Fasttage sind und deshalb nicht zur 40-tägigen Fastenzeit gezählt werden. Die Sonntage in der Fastenzeit werden gelegentlich auch nach den Anfangsworten des Introitus, des Eingangsverses der Heiligen Messe, benannt.

  • Erster Fastensonntag: Invocabit (Invocabit me = "Er ruft mich an")
  • Zweiter Fastensonntag: Reminiscere (Reminiscere miserationum tuarum = "Denke an deine Güte")
  • Dritter Fastensonntag: Oculi (Oculi mei semperad Dominum = "Meine Augen schauen immer auf zum Herrn")
  • Vierter Fastensonntag: Laetare (Laetare, Jerusalem = "Freu' dich, Jerusalem")
  • Fünfter Fastensonntag (früher: Erster Passionssonntag): Judica (Judica me, Deus = "Schaff' Recht mir, Gott")
  • Palmsonntag

Fastenzeit

Als Fastenzeit wird die 40 Tage dauernde Vorbereitung auf das Osterfest, das höchste Fest im Kirchenjahr, bezeichnet. Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag, wobei die jeweiligen Sonntage keine Fasttage sind und deshalb nicht mitgezählt werden. Als äußeres Zeichen der Buße und Besinnung sollen die Gläubigen in dieser Zeit Verzicht auf persönliche Annehmlichkeiten üben, nur eine volle Mahlzeit pro Tag und zwei kleine Stärkungen zu sich nehmen. An allen Freitagen gilt das Gebot der Abstinenz, der Enthaltung von Fleischspeisen. Zwei Tage im Jahr sind Fast- und Abstinenztage zugleich: Aschermittwoch und Karfreitag.

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Video: © katholisch.de

Jesus fastete 40 Tage in der Wüste und war dort Versuchungen durch den Teufel ausgesetzt. Unsere Bilder-Meditation zur Fastenzeit greift diese Bibel-Passage auf.

Fastnacht

Ursprünglich wurde nur der Abend unmittelbar vor Beginn der Fastenzeit als Fastnacht bezeichnet; seit dem 15. Jahrhundert auch die Woche davor. So unterschiedlich das Fastnachtsbrauchtum ist (Verkleidungen, Umzüge, Sitzungen etc.), so regional verschieden sind auch die Bezeichnungen für die "närrischen Tage". Das Wort "Fastnacht" (regional auch: Fassenacht, Fasnacht, Fastelovend oder Fosenet) wird vor allem in Mainz und Umgebung verwendet, in den schwäbisch-alemannischen Gebieten ist von "Fasnet" die Rede. Vom "Fasching" spricht man insbesondere im bayerisch-österreichischen Raum. Im Kölner Raum wird dagegen "Karneval" gefeiert. Die Auslegung, das Wort stamme vom italienischen "carne vale" und bedeute "Fleisch, lebe wohl", ist umstritten. Höhepunkte der Fastnachts- oder Karnevalswoche sind der Donnerstag vor Aschermittwoch (Weiberfastnacht), Rosenmontag und der Veilchendienstag, an dem der Karneval oft "feierlich" zu Grabe getragen wird. Die Fastnacht ist weltweit ein katholisches Phänomen, weil sie Schwellenfest zur Fastenzeit nach katholischem Brauch ist.

Fast- und Abstinenztage

Fasttage gibt es nicht nur in der Fastenzeit, und die Abstinenz von Fleisch ist gleichfalls nicht auf die Vorbereitungszeit auf Ostern begrenzt. Abstinenztag ist grundsätzlich jeder Freitag im Kirchenjahr, weil er an den Tod Jesu Christi erinnert. Fast- und Abstinenztage zugleich sind aber nur zwei Tage im Jahr: Aschermittwoch und Karfreitag. Der Aschermittwoch eröffnet unmittelbar nach Karneval die Zeit der Buße und Vorbereitung auf Ostern, der Karfreitag gedenkt des Sterbetages Jesu Christi.

Hinweis

Die Inhalte dieses Artikels sind dem Buch "Katholisch A-Z. Das Handlexikon" von Manfred Becker-Huberti und Ulrich Lota entnommen.