Bischof lässt Amt wegen Krebserkrankung ruhen – bis zum Tod

Der Bischof von Roermond (Niederlande), Harrie Smeets, kann aufgrund seiner Krebserkrankung sein Amt nicht mehr wahrnehmen. Daher hat er eine Behinderung des bischöflichen Stuhls festgestellt und die Leitung der Diözese bereits am Donnerstag seinem Generalvikar René Maessen übergeben, teilte der 62-jährige Bischof am Wochenende in einem Brief an sein Bistum mit. Bei Smeets wurde 2021 erstmals ein Hirntumor diagnostiziert, Anfang 2023 wurde ein weiterer Tumor festgestellt. Nachdem Therapien nicht gewirkt haben, stellte der Bischof im Einvernehmen mit seinen Ärzten nun die Behandlung ein. "Seitdem hat sich meine Kraft verschlechtert", heißt es in seinem Brief. "Besonders in den letzten Wochen habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr das tun kann, was ich gerne tun würde, und dass ich nicht mehr in der Lage bin, die Diözese zu leiten." Schon seit seiner Diagnose konnte er der Eucharistie nicht mehr vorstehen.
Als Konsequenz aus seinem Gesundheitszustand stellte Smeets daher eine "Behinderung des bischöflichen Stuhls" (sede impedita) fest. Diese tritt ein, wenn der Diözesanbischof durch äußere Umstände an der Wahrnehmung seines Hirtendienstes gehindert ist. "Diese Entscheidung bedeutet nicht, dass ich zurücktrete, sondern dass ich einen großen Schritt zurück mache. Ich werde bis zum Ende meines Lebens Ihr Bischof bleiben, aber aufgrund meiner Krankheit bin ich nicht in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen", so Smeets. Die Leitung der Diözese während einer Behinderung des bischöflichen Stuhls übernimmt ein Priester nach Wahl des Bischofs. Dazu ist der Diözesanbischof verpflichtet, möglichst bald nach Amtsantritt eine Liste anzufertigen mit Personen, die ihn in diesem Fall vertreten. Der so bestimmte Bistumsleiter hat dann dieselben Rechte wie ein Diözesanadministrator während der Zeit eines unbesetzten Bischofsstuhls, darf also keine relevanten Änderungen vornehmen.
Smeets ist seit 2018 Bischof von Roermond. Sein bischöflicher Wahlspruch ist "In Gods naam mensen liefhebben" ("Liebe die Menschen in Gottes Namen"). Außerhalb seines Bistums engagierte er sich vor allem für Sozialprojekte im Heiligen Land. Das Bistum Roermond liegt im Südosten der Niederlande und liegt auf dem Gebiet der Provinz Limburg. Zu ihm gehören gut eine Million Katholiken. (fxn)