Taizé: Prior Frère Alois tritt zurück
Die ökumenische Gemeinschaft von Taizé hat mitgeteilt, dass Frère Alois als Vorsteher der Gemeinschaft zurücktritt. "Gemäß der Regel von Taizé, nach welcher der Prior der Communauté einen Bruder bestimmt, der nach ihm die Kontinuität sicherstellt, wird Frère Alois, nach Absprache mit allen Brüdern, in diesem Jahr sein Amt als Prior an Frère Matthew übergeben", teilte die Gemeinschaft am Sonntagabend mit. Der Wechsel werde am ersten Adventssonntag 2023 stattfinden.
In einer Stellungnahme verwies Frère Alois auf starke Veränderungen in Kirche und Gesellschaft. Es sei nun an der Zeit, dass ein Bruder, "der nach mir in die Communauté eingetreten ist, mein Dienstamt übernimmt". Er halte es für angebracht, seine Aufgabe abzugeben, solange er nicht durch äußere Umstände dazu gezwungen sei. Das Vorsteheramt der Gemeinschaft ist zeitlich nicht beschränkt. Frère Alois wurde 2005 Prior, nachdem eine psychisch kranke Frau den Gründer der Gemeinschaft Roger Schutz erstochen hatte. Der Schweizer hatte die Gemeinschaft 1949 gegründet.
Deutscher Katholik übergibt Amt an britischen Anglikaner
Frère Alois (Alois Loeser) wurde am 11. Juni 1954 in Ehingen am Ries geboren. Er ist katholisch und am 1. November 1974 in die Communauté von Taizé eingetreten. Frère Matthew (Andrew Thorpe) wurde am 10. Mai 1965 in Pudsey (Großbritannien) geboren. Er kommt aus der anglikanischen Kirche und ist am 10. November 1986 in die Communauté von Taizé eingetreten.
Taizé ist ein wichtiger Ort der ökumenischen Bewegung. Das Dorf in Burgund mit der christlichen Bruderschaft ist seit Jahrzehnten ein Treffpunkt für tausende Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören heute rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an. Sie stammen aus verschiedenen christlichen Kirchen. (ben)