Woelki hatte Pfarrer Segnung gleichgeschlechtlicher Paare untersagt

Nach Pfarrer-Verwarnung: NRW-Bistümer gegen Verbote von Segensfeiern

Veröffentlicht am 01.08.2023 um 19:28 Uhr – Lesedauer: 

Düsseldorf ‐ Wenn Seelsorger Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare feiern, wollen drei Bistümer in Nordrhein-Westfalen keine Sanktionen aussprechen. Das Erzbistum Köln ruft seine Priester dagegen auf, sich an die Regeln des Vatikan zu halten.

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Mehrere Bistümer in Nordrhein-Westfalen sind gegen eine Untersagung von Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare. Der Münsteraner Bischof Felix Genn werde keine Sanktionen gegen Seelsorger aussprechen, "die sich so verhalten, wie sie es aufgrund ihres seelsorglichen Auftrags und ihres Gewissens im Dienst an den Menschen für richtig halten", erklärte das Bistum auf Anfrage der "Rheinischen Post" (Mittwoch).

Zuvor war ein Priester im Erzbistum Köln wegen eines von ihm und der Arbeitsgruppe "Regenbogenkirche für alle" veranstalteten "Segnungsgottesdienstes für alle sich liebenden Paare" von einer unbekannten Person im Vatikan angezeigt worden. Daraufhin sprach der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki eine Verwarnung aus und erteilte die Auflage, dass künftig keine ähnlichen Segnungsgottesdienste mehr stattfinden dürfen. Im März hatte die Synodalversammlung des Synodalen Wegs mehrheitlich empfohlen, dass es in der katholischen Kirche in Deutschland Segensfeiern für homosexuelle Paare geben soll. Eine Arbeitsgruppe erarbeitet derzeit eine Handreichung für solche Feiern.

Erzbistum Köln: Priester sollen sich an Vatikan-Vorgaben halten

Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer erklärte, viele Seelsorger wollten die Wünsche und Sehnsüchte von Menschen zwar gerne erfüllen, die einen Segen für ihre Liebe erbitten. Damit würden sie jedoch in einen Widerspruch mit der kirchlichen Lehre treten, sagte Pfeffer der Zeitung. Die Antwort auf diesen Gewissenskonflikt "können keine Verbote und Ermahnungen sein, sondern nur das Gespräch und die Suche nach Lösungen, die den Menschen gerecht werden", sagte Pfeffer.

Auch in Aachen wolle Bischof Helmut Dieser den Gewissensentscheidungen des jeweiligen Priesters vertrauen, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, hieß es in dem Bericht. Für Priester im Erzbistum Köln würden die Regeln gelten, "die der Vatikan 2021 noch einmal eindeutig erklärt hat", sagte Generalvikar Guido Assmann der Zeitung. Im Erzbistum Köln werde die Haltung gelebt, die die offizielle Haltung der katholischen Kirche sei. "Und daran sollte sich auch jeder Priester halten." (cbr/epd)