Neue Zivilklage gegen Kardinal Ouellet in Frankreich eingereicht
Noch mehr juristischer Ärger für den ehemaligen Kurienkardinal Marc Ouellet: Wie die Zeitung "Le Monde" (Dienstag) berichtet, hat eine Französin Zivilklage gegen den früheren Leiter der vatikanischen Bischofsbehörde eingereicht. Hintergrund ist den Angaben zufolge eine Entscheidung aus dem Jahr 2021. Damals wurde die inzwischen 57-Jährige auf Geheiß des Vatikans aus der Gemeinschaft der Dominikanerinnen vom Heiligen Geist von Pontcallec entlassen. Das entsprechende Dekret trägt die Unterschrift Ouellets.
Die Frau wirft dem Kanadier vor, in der Angelegenheit falsch entschieden zu haben. Sie habe dadurch "materiellen und moralischen Schaden" erlitten. Was genau ihr vom Vatikan vorgeworfen wurde, ist nie öffentlich mitgeteilt worden. Eine Beschwerde bei Papst Franziskus gegen die Entlassung aus der Ordensgemeinschaft blieb erfolglos. Nun folgte die Zivilklage gegen Ouellet.
Der seit einigen Monaten im Ruhestand befindliche Kardinal war jüngst bereits mit einer Verleumdungsklage gegen eine frühere Kirchenmitarbeiterin in die Schlagzeilen geraten. Die Frau hatte ihn beschuldigt, er habe sich während seiner Zeit als Erzbischof von Quebec (2002-2010) ihr gegenüber in körperlich übergriffiger Weise verhalten. Zudem ist Ouellet seit August 2022 von einer Missbrauchs-Sammelklage gegen das Erzbistum Quebec betroffen. (KNA)