Nicht bis zum Tod im Amt – Bischof nun doch zurückgetreten
Papst Franziskus hat den Rücktritt des Roermonder Bischofs Harrie Smeets angenommen. Der Heilige Stuhl und das Bistum teilten die Vakanz der Diözese am Donnerstag mit. Ursprünglich hatte der schwer krebskranke Bischof im Juli die Behinderung des bischöflichen Stuhls festgestellt und angekündigt, bis zu seinem Tod im Amt bleiben zu wollen. Mit dem Rücktritt ist Smeets nun emeritiert und der bischöfliche Stuhl unbesetzt. Damit kann die Suche nach einem Nachfolger beginnen. In Absprache mit dem päpstlichen Nuntius in den Niederlanden, Bischof Paul Tschang In-Nam, habe der Bischof beschlossen, seinen Rücktritt einzureichen, heißt es in der Mitteilung des Bistums. Während der Behinderung des bischöflichen Stuhls hatte der ehemalige Generalvikar René Maessen die Interimsleitung inne. Am Donnerstagnachmittag wählte das Domkapitel Maessen zum Diözesanadministrator, so dass er bis zur Bestellung eines neuen Bischofs weiterhin an der Spitze der Diözese steht.
Bei Smeets wurde 2021 erstmals ein Hirntumor diagnostiziert, Anfang 2023 wurde ein weiterer Tumor festgestellt. Nachdem Therapien nicht gewirkt haben, stellte der Bischof im Einvernehmen mit seinen Ärzten die Behandlung im Sommer ein. "Seitdem hat sich meine Kraft verschlechtert", schrieb er in einem Brief an die Gläubigen der Diözese. "Besonders in den letzten Wochen habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr das tun kann, was ich gerne tun würde, und dass ich nicht mehr in der Lage bin, die Diözese zu leiten." Schon seit seiner Diagnose konnte er der Eucharistie nicht mehr vorstehen.
Rücktritt statt Behinderung des bischöflichen Stuhls
Als Konsequenz aus seinem Gesundheitszustand stellte Smeets daher eine "Behinderung des bischöflichen Stuhls" (sede impedita) fest. Diese tritt ein, wenn der Diözesanbischof durch äußere Umstände an der Wahrnehmung seines Hirtendienstes gehindert ist. In diesem Fall übernimmt ein Priester nach Wahl des Bischofs die Leitung der Diözese, wenn kein Bischofskoadjutor als Nachfolger bestimmt ist. "Diese Entscheidung bedeutet nicht, dass ich zurücktrete, sondern dass ich einen großen Schritt zurück mache. Ich werde bis zum Ende meines Lebens Ihr Bischof bleiben, aber aufgrund meiner Krankheit bin ich nicht in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen", so der Bischof im Juli. Anders als bei einer Vakanz des bischöflichen Stuhls nach Rücktritt, Entlassung, Versetzung oder Tod bleiben bei einer Behinderung Bischofsvikare und Beratungsgremien des Bischofs bestehen, ansonsten hat der Interimsleiter während eines behinderten Stuhls dieselben Rechte wie ein Diözesanadministrator während einer Vakanz.
Smeets war seit 2018 Bischof von Roermond. Sein bischöflicher Wahlspruch ist "In Gods naam mensen liefhebben" ("Liebe die Menschen in Gottes Namen"). Außerhalb seines Bistums engagierte er sich vor allem für Sozialprojekte im Heiligen Land. Das Bistum Roermond liegt im Südosten der Niederlande und liegt auf dem Gebiet der Provinz Limburg. Zu ihm gehören gut eine Million Katholiken. (fxn)
11. August 2023, 13 Uhr: Ergänzt um Wahl des Diözesanadministrators.