Papst zu Ukraine-Krieg: Diplomatie baut auf und zerstört nicht
Papst Franziskus hat sich per Video-Call mit Jugendlichen in Russland ausgetauscht. Die jungen Frauen und Männer stellten ihm auch Fragen zum Ukraine-Krieg, wie der Missionspressedienstes Fides (Freitag) berichtet. Die Diplomatie beschreite eine Straße, auf der Einigkeit mehr zähle als Konflikte, so der Papst. Es gehe darum, die Position des anderen zu verstehen und Fehler zu verringern. "Diplomatie baut auf und zerstört nicht." Ob sich Franziskus auch zu der von ihm selbst angestoßenen Friedensmission äußerte, berichtete Fides nicht. Der Papst-Sondergesandte Kardinal Matteo Zuppi hat bereits diplomatische Gespräche in der Ukraine, Russland und der USA geführt. Demnächst soll er nach China reisen.
Die Video-Übertragung fand im Rahmen eines Russischen Jugendtreffens in Sankt Petersburg statt, das laut Fides eine Weiterführung des diesjährigen Weltjugendtags in Lissabon ist. Zu dem mehrtägigen Großtreffen Anfang August mit dem Papst und Hunderttausenden Jugendlichen aus der ganzen Welt waren auch rund 500 Jugendliche aus der Ukraine gereist. Eine kleine Gruppe von ihnen empfing Franziskus persönlich. Aus Russland waren 18 junge Menschen vor Ort.
An der russischen Version des Events nahmen Fides zufolge nun 400 Jugendliche teil. Das Gespräch mit dem Papst wurde in die Basilika zur Heiligen Katharina von Alexandrien übertragen. Wie in Lissabon versicherte er die Jugendlichen auch in Sankt Petersburg der Liebe und Gegenwart Gottes. Die Kirche sei wie eine Mutter, die niemanden ausschließe. Das Russische Jugendtreffen hat am Mittwoch begonnen und endet an diesem Sonntag. In der Russischen Föderation sind laut Schätzungen weniger als eine Million der rund 145 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner katholisch. (KNA)