DBK-Betroffenensprecher auch mit Forderung an deutsche Bischöfe

Norpoth kritisiert: Keine Missbrauchsbetroffenen bei Weltsynode

Veröffentlicht am 15.09.2023 um 10:31 Uhr – Lesedauer: 

Düsseldorf ‐ Keine Missbrauchsbetroffenen bei der Weltsynode: DBK-Betroffenensprecher Johannes Norpoth ist empört. An die deutschen Bischöfe richtet er eine Forderung – an Katholiken, die in einem "Volkskatholizismus" verharren, Kritik.

  • Teilen:

Vor der Weltsynode in Rom hat der Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Johannes Norpoth, deren Zusammensetzung kritisiert. "Dort findet sich kein einziger Betroffener im Sinn einer Betroffenenvertretung. Kein einziger! Da wird das Thema nämlich gar nicht behandelt", sagte Norpoth im Interview der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Dabei handle es sich bei Missbrauch um ein weltkirchliches und kein rein deutsches Thema.

Norpoth forderte auch die deutschen Bischöfe auf, die Stimmen der Betroffenen stärker wahrzunehmen. Die Bischofskonferenz müsse sich "davon freimachen, dass Betroffene eine Gefahr sind. Sie sind eher eine Chance für Veränderungen."

Gleichzeitig erklärte er, dass auch Laien die Aufarbeitung verschleppten und Reformen behinderten. Neben einer gesunkenen Bereitschaft, sich in der Kirche zu engagieren, führt er dies auch auf das Verharren einiger Katholiken in einem "Volkskatholizismus" zurück. Es gebe da Menschen, "die mitunter katholischer sind als die Bischöfe. Es sind auch Mitarbeiter in den vielen Verbänden, die immer noch nicht wahrhaben wollen, dass Missbrauch Teil dieser Kirche war und ist". (KNA)