"Dead Man Walking" in New Yorker Metropolitan Opera zu sehen

Oper erzählt Leben von Ordensfrau und Anti-Todesstrafe-Aktivistin

Veröffentlicht am 06.10.2023 um 13:43 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

New York ‐ Seit 1981 kämpft die Ordensfrau Helen Prejean gegen die Todesstrafe. Nach einem Treffen mit ihr, änderte Papst Franziskus sogar den Katechismus hinsichtlich der Todesstrafe. Ihre Geschichte wird nun an der New Yorker Metropolitan Opera erzählt.

  • Teilen:

An der New Yorker Metropolitan Opera wird eine Oper über die Ordensfrau Helen Prejean uraufgeführt. Die Oper mit dem Titel "Dead Man Walking" erzählt die Geschichte der Ordensschwester und Aktivistin, die in den USA zu einem Symbol des Widerstands gegen die Todesstrafe geworden ist. Die neue Produktion beschäftigt sich mit den Themen Erlösung und Todesstrafe.

Prejean trat 1957 in die Gemeinschaft der Sisters of St. Joseph ein und kümmert sich seit 40 Jahren um zu Tode Verurteilte wie etwa Elmo Patrick Sonnier, der 1984 auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde. In den USA ist sie durch ihre Arbeit zu einer der führenden Stimmen gegen die Todesstrafe geworden. Nach einem Treffen mit Prejean im Jahr 2018 kündigte Papst Franziskus eine neue Formulierung im Katechismus an, in der die Todesstrafe als Angriff auf die Menschenwürde klar verurteilt wird.

Nach wie vor ein aktuelles Thema

Die Opern-Adaption ihres Ende der 1990er Jahre für den Pulitzer-Preis nominierten Buches "Dead Man Walking" wirft kritische Fragen nach Versöhnung und Erlösung auf und taucht in die emotionale Komplexität der Todesstrafe ein. Bei einer Podiumsdiskussion in der New Yorker Met Opera und dem Sheen Center for Thought and Culture in New York sagte Prejean, sie glaube, dass die meisten Amerikaner die Todesstrafe ablehnen würden, wenn sie mehr über das Thema wüssten oder selbst bei einer Hinrichtung dabei gewesen wären. Dies habe sie unter anderem dazu motiviert, dieses Buch zu schreiben, um den Menschen einen Einblick in den Todestrakt und die gesamte Problematik zu geben.

Die Todesstrafe ist in den USA noch in 27 Bundesstaaten erlaubt. Unter der letzten Regierung wurden zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder Hinrichtungen auf Bundesebene durchgeführt. Obwohl die Unterstützung für die Todesstrafe seit den 1990er Jahren stetig zurückgegangen ist, befürwortet laut einer Umfrage aus dem Jahr 2022 immer noch eine Mehrheit der Amerikaner (55 Prozent) die Todesstrafe für verurteilte Mörder. Die US-Bischofskonferenz setzt sich seit Jahren gegen die Todesstrafe ein. (mtr)