Aufbau und Inhalt des Schlussdokuments noch unbestimmt

Teilnehmer: Bislang keine scharfen Kontroversen bei Weltsynode

Veröffentlicht am 14.10.2023 um 17:46 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Halbzeit bei der Weltsynode in Rom. Scharfe Kontroversen hat es laut dem Zwischenfazit einiger Teilnehmer in den ersten Wochen der Kirchenversammlung nicht gegeben. Unklar ist dagegen, wie das Schlussdokument aussehen wird. Der Kommunikationsdirektor machte aber Andeutungen.

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Mehrere Teilnehmer der Weltsynode im Vatikan haben am Samstag dementiert, dass es in den ersten beiden Wochen der Beratungen scharfe Kontroversen gegeben habe. Die aus rund 350 Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien bestehende vierwöchige Weltsynode hatte am Samstag Halbzeit.

Der aus dem Tessin stammende Generalabt des Zisterzienserordens, Mauro-Giuseppe Lepori, sagte vor Journalisten im Vatikan: "Diese Synode vermeidet zum Glück journalistische Kontroversen. Wir vermeiden oberflächliche Konfrontationen und gehen stattdessen in die Tiefe." Ausdrücklich dementierte der Mönch, dass die Zulassung von Frauen zum Priestertum ein Diskussionsthema gewesen sei. Allerdings sei über ein mögliches Diakonat von Frauen gesprochen worden. Dabei gehe es aber nicht um "Forderungen", sondern um die Frage, wie die Kirche ihren Auftrag in der Welt am besten erfüllen könne.

James Martin: Es ist definitiv harte Arbeit!

In Hintergrundgesprächen hatten an den Vortagen andere Teilnehmer gesagt, dass es immer wieder deutlich unterschiedliche Positionierungen gegeben habe, auch in der Frauenfrage. Nach manchen Einlassungen habe es Applaus gegeben. Der US-Jesuit James Martin, der als Befürworter einer Öffnung in der Homosexuellen-Seelsorge gilt, twitterte am Samstag auf der Plattform X: "Ich kann nicht viel darüber sagen, was ein jeder in der Aula sagt oder welche Konvergenzen und Divergenzen es gibt. Aber es ist definitiv harte Arbeit!"

Der vatikanische Kommunikationsdirektor Paolo Ruffini sprach am Samstag vor Journalisten von einem "störungsfreien Dialog, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist". Meinungsunterschiede würden als solche offen angesprochen, aber es komme nicht zu Polarisierungen. Jeder versuche zuzuhören und den anderen zu verstehen, auch über kulturelle und konzeptionelle Unterschiede hinweg. Die Teilnehmer seien bereit, die Meinung, mit der sie gekommen seien, in Frage stellen zu lassen und sie gegebenenfalls auch zu ändern. "Es ist eine außerordentliche Übung von Gemeinschaft in Unterschiedlichkeit", fasste der gelernte Journalist seine Beobachtungen zusammen. Allerdings schloss Ruffini nicht aus, dass es in der zweiten Hälfte der Synodenversammlung zu "stärkeren Polarisierungen" kommen könnte.

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Unterdessen sagte Ruffini bei der Pressekonferenz zur Halbzeit der Synode, er vermute, dass das Schlussdokument ganz anders aussehen werde, als die Abschlusspapiere früherer Versammlungen der Bischofssynode im Vatikan. Das liege auch daran, dass es sich bei dem laufenden Treffen nur um die erste von zwei Versammlungen zum Thema Synodalität handele, so Ruffini. Der Ende Oktober vorliegende Text werde daher vermutlich "eher einem weiter entwickelten Arbeitspapier als einem Schlussdokument ähneln".

Auch diesmal Schlussabstimmungen

Bei Versammlungen der Bischofssynode in früheren Jahren waren am Ende einzelne Punkte und Forderungen nacheinander zur Abstimmung gestellt worden. Die mit mehr als zwei Dritteln der Stimmen angenommenen Texte wurden dann Teil des Abschlusspapiers.

Ruffini sagte, am Ende der laufenden Versammlung werde es auch diesmal sicher eine Schlussabstimmung geben; doch wie diese aussehen wird, wisse er nicht. Er deutete an, dass es am Ende eher keine nach Bischöfen und Nichtbischöfen getrennte Abstimmungen geben werde. Alle Synodalen seien unabhängig von ihrer Weihe Mitglieder ein und desselben Beratungsorgans des Papstes. Erstmals haben diesmal auch Laien bei der Bischofssynode Stimmrecht. (cbr/KNA)