Streit um Religionszentrum dauert bereits fünf Jahre

Ordensfrau ringt Umweltschützer nieder

Veröffentlicht am 19.10.2023 um 11:31 Uhr – Lesedauer: 

Saint-Pierre-de-Colombier ‐ Umweltschützer und Ordensfrauen streiten seit Jahren um den Bau eines neuen religiösen Zentrums in Südfrankreich. Diese Woche haben Klimaaktivisten versucht, den Bau zu stoppen. Eine Ordensfrau duldete die Störaktion nicht.

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Im südfranzösischen Saint-Pierre-de-Colombier ist es am vergangenen Montag zu einer Eskalation zwischen Klimaaktivisten und Ordensfrauen gekommen. Das Video, das der französische Nachrichtensender France 3 veröffentlichte, zeigt, wie eine Ordensfrau über die schlammige Baustelle sprintet und einen Umweltschützer zu Boden reißt. Die Konfrontation mit ihr zwang den Demonstranten, der zwei große Flaschen in der Hand hielt, diese zur Seite zu werfen, als er versuchte, sich von der Ordensfrau zu lösen.

Einige Ordensfrauen der international tätigen "Missionarsfamilie Unserer Lieben Frau" waren laut France 3 bereits in der Nacht angereist, um den Abschluss der Bauarbeiten zu sichern. Klimaaktivisten versuchten ihrerseits, die Arbeiten zu blockieren. Als es einzelnen gelang, die Absperrung zu durchbrechen, kam es zu einer fast einstündigen Auseinandersetzung.

Berichten zufolge wollten die Umweltaktivisten landwirtschaftliche Flächen und geschützte Pflanzenarten auf dem Gelände schützen. Unterstützt werden sie dabei von Teilen der lokalen Bevölkerung, die Belästigungen durch den Zustrom von Pilgern befürchten. Der Streit um das religiöse Zentrum dauert seit fünf Jahren an. Im Jahr 2020 wurde der Bau vorübergehend gestoppt, aber Ende 2022 wieder aufgenommen. Für Ende dieser Woche ist wieder ein runder Tisch mit allen Beteiligten angesetzt. (mtr)

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