Vorwürfe hätten sich als "gegenstandslos" erwiesen

Bistum Würzburg: Ermittlungen gegen Bischof Jung eingestellt

Veröffentlicht am 24.10.2023 um 18:52 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Vor drei Monaten waren Strafanzeigen gegen den Würzburger Bischof Franz Jung und seinen ehemaligen Generalvikar gestellt worden – und die Justiz ermittelte. Die Anschuldigungen hätten sich als "gegenstandslos" erwiesen, heißt es nun aus dem Bistum.

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Das Ermittlungsverfahren der Würzburger Staatsanwaltschaft gegen Bischof Franz Jung und dessen früheren Generalvikar Domkapitular Thomas Keßler ist laut Bistum Würzburg eingestellt worden. "Die gegen Bischof Jung und Domkapitular Keßler erhobenen Vorwürfe haben sich damit als gegenstandslos erwiesen", teilte die Diözese am Dienstag mit. Jung sagte demnach mit Blick auf die Einstellung: "Alles andere hätte mich gewundert." Die Staatsanwaltschaft war für eine Bestätigung zunächst nicht zu erreichen.

Bei der Justiz waren vor rund drei Monaten drei Strafanzeigen gegen Jung und seinen früheren Generalvikar eingegangen. Ihnen wurde darin unter anderem falsche Verdächtigung und Verleumdung vorgeworfen. Zu den Anzeigenden zählte der ehemalige Domkapitular und Kunstreferent des Bistums, Jürgen Lenssen. Dieser sieht seinen Ruf nachhaltig geschädigt.

Hintergrund der Anschuldigungen ist ein seit fünf Jahren auch vor Gericht ausgetragener Streit um Geschäfte mit Immobilien und Kunstwerken. Lenssen und ein weiterer Anzeigeerstatter, eine frühere Führungskraft des Bistums, mussten sich in diesem Zusammenhang einer Anklage wegen des Verdachts der Untreue erwehren. Die Strafverfahren wurden eingestellt. Zivilrechtlich gibt es noch offene Fragen. Versuche einer außergerichtlichen Einigung sind bisher gescheitert. Die Anzeigeerstatter sehen sich von der Bistumsleitung zu Unrecht seit Jahren öffentlich verfolgt und verlangen unter anderem eine Entschuldigung. (KNA)