Nuntius habe ihn Anfang September über die Annahme unterrichtet

Zum 75. Geburtstag: Papst nimmt Amtsverzicht von Bischof Fürst an

Veröffentlicht am 26.11.2023 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 

Stuttgart ‐ Nun ist es offiziell: Papst Franziskus hat den Amtsverzicht von Rottenburgs Bischof Gebhard Fürst zu dessen 75. Geburtstag angenommen. Der Nuntius habe ihn Anfang September darüber unterrichtet. Das gab Fürst selbst am Samstagabend bekannt.

  • Teilen:

Papst Franziskus hat den Amtsverzicht des Bischofs von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, angenommen. Das gab Fürst am Samstagabend bekannt. Der Papstbotschafter in Deutschland, Nuntius Nikola Eterovic, habe ihn in einem Brief Anfang September darüber unterrichtet. Entsprechend dem Kirchenrecht ist das Rücktrittsangebot zum 75. Geburtstag verpflichtend. Fürst ist der am längsten amtierende deutsche Ortsbischof. Er hatte seinen Amtsverzicht am 15. August angeboten.

Dass er am 2. Dezember zurücktritt, war bereits bekannt. Bislang hatte es lediglich geheißen, dass Fürst nach Gesprächen mit Eterovic fest davon ausgehe, dass "der Heilige Vater meinen Amtsverzicht zum 75. Geburtstag annimmt". Die Verabschiedung ist für den 2. Dezember geplant, den Tag des Geburtstages. Nach Angaben Fürsts hat Eterovic seine Teilnahme an der Verabschiedung sowohl zum Festakt in der Rottenburger Festhalle als auch zum Pontifikalamt im Rottenburger Dom zugesagt. An der Verabschiedung wollen unter anderen auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, teilnehmen.

Seit Rücktritt von Bischof Bode dienstältester deutscher Ortsbischof

In der Bischofskonferenz leitete Fürst die Publizistische Kommission und war 16 Jahre Geistlicher Assistent im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Der Unterkommission Bioethik steht er immer noch vor. Seit dem Ausscheiden von Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode ist Fürst der dienstälteste deutsche Ortsbischof. Der Bischof des drittgrößten deutschen Bistums setzt sich für eine "pilgernde, zeitgenössische, lebensdienliche und schöpfungsfreundliche Kirche ein". Den 9. November, den Jahrestag der NS-Novemberpogrome gegen Juden, machte er bistumsweit zum Gedenktag. Stark ausgeprägt ist sein Interesse an ökumenischer Zusammenarbeit.

Geboren wurde Fürst in Bietigheim nördlich von Stuttgart. Nach dem Abitur studierte er in Tübingen und Wien Theologie. 1977 wurde er zum Priester geweiht. Er promovierte über Johann Gottfried Herders Sprachtheorie. Ab 1986 leitete er die bistumseigene Akademie. 2000 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof. (KNA)