Anschuldigungen seien strafrechtlich nicht relevant

Vertuschungsvorwürfe: Keine Ermittlungen gegen Fribourger Bischof

Veröffentlicht am 21.12.2023 um 11:06 Uhr – Lesedauer: 

Fribourg ‐ Ein hochrangiger Schweizer Geistlicher bezichtigte unter anderem den Fribourger Bischof Charles Morerod der Missbrauchsvertuschung. Die Staatsanwaltschaft wurde über die Anschuldigungen informiert – sie sieht jedoch keine strafrechtliche Relevanz.

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Die Fribourger Generalstaatsanwaltschaft nimmt nach den gegen ihn erhobenen Vertuschungsvorwürfen keine weiteren Ermittlungen gegen den Westschweizer Bischof Charles Morerod auf. Die Anschuldigungen waren der Justiz bereits bekannt und es wurde kein strafrechtlich relevanter Missbrauch aufgedeckt, berichtete der Schweizer Rundfunk am Mittwoch unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft. Die Anschuldigungen hätten sich nicht erhärtet oder mögliche Missbräuche seien verjährt.

Der frühere Generalvikar von Morerods Diözese Lausanne, Genf und Fribourg, Nicolas Betticher, hatte sich im Mai mit einem Brief an den Schweizer Nuntius Martin Krebs gewandt und darin Vertuschungsvorwürfe gegen mehrere amtierende und emeritierte Schweizer Bischöfe, darunter Morerod, erhoben. Krebs leitete diesen an die zuständige Vatikanbehörde, das Bischofsdikasterium, weiter. Diese ordnete daraufhin eine kirchenrechtliche Voruntersuchung an und setzte den Churer Bischof Joseph Bonnemain als Untersuchungsleiter ein. Die zuständigen Staatsanwaltschaften seien gemäß den Richtlinien der Schweizer Bischofskonferenz über die in dem Brief erwähnten Fälle informiert worden, hieß es. Ein Schweizer Zeitung veröffentlichte Mitte September die Inhalte des Schreibens an Nuntius Krebs und alle darauffolgenden Vorgänge.

Laut Staatsanwaltschaft hat Morerod dafür gesorgt, dass Bettichers Brief den Fribourger Ermittlern übergeben wurde. Zudem hob sie die "herausragende Zusammenarbeit" des Bistums mit der Polizei hervor. Auch Meldungen ohne strafrechtlichen Charakter würden der Polizei weitergeleitet. (mal)