Tränen am ersten Todestag: Gänswein trauert um Benedikt XVI.
Georg Gänswein trauert weiterhin um seinen ehemaligen Chef Benedikt XVI. Bei einer Messe zum ersten Todestag des emeritierten Papstes rang der Erzbischof gleich mehrfach um Fassung. Am Sonntagmorgen zelebrierte der langjährige Privatsekretär Benedikts mit zahlreichen Geistlichen und Gläubigen den Gedenkgottesdienst im Petersdom. Am Altar standen auch die deutschsprachigen Kardinäle Gerhard Ludwig Müller und Kurt Koch. Der als Joseph Ratzinger geborene ehemalige Papst Benedikt XVI. (2005-2013) war am 31. Dezember 2022 mit 95 Jahren gestorben.
In seiner Predigt vor zahlreichen Gästen auch aus Deutschland dankte Gänswein Gott für das Geschenk des Lebens von Benedikt XVI., für den "Reichtum seines Lehramts, die Tiefe seiner Theologie und das leuchtende Beispiel dieses einfachen und bescheidenen Arbeiters im Weinberg des Herrn". Weiter erinnerte der Erzbischof an die "tiefe Liebe" Benedikts zu Jesus und der Muttergottes sowie an dessen von Arbeit und Gebet geprägtes Leben. Herzstück eines jeden Tages sei für ihn die Eucharistie gewesen: "Quelle des Lichts, der Kraft und des Trostes."
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Benedikts innige Beziehung zu Gott habe sich in den Beziehungen zu den Menschen um ihn herum widergespiegelt, erzählte Gänswein. Diese Beziehungen seien geprägt gewesen von großer Herzlichkeit, Demut und Einfachheit, so der 67-Jährige.
Gänswein erinnert an Benedikts Liebe für Weihnachten
Neben der theologischen Arbeit erinnerte der ehemalige Privatsekretär auch an Benedikts Liebe für das Weihnachtsfest. Noch vor einem Jahr habe der Emeritus Weihnachten als den schönsten Tag des Jahres bezeichnet – an dessen "letzten Weihnachten auf dieser Erde". Er hoffe, dass Benedikt nun vom "Hause des Vaters" für immer das große Geheimnis von Weihnachten betrachten könne.
Benedikt XVI., vormals als Kardinal Joseph Ratzinger langjähriger Chef der Glaubenskongregation, wurde 2005 zum katholischen Kirchenoberhaupt gewählt; 2013 trat er überraschend zurück. Gänswein begleitete den früheren Erzbischof von München und Freising knapp 20 Jahre lang als Privatsekretär. Nach dessen Tod schickte ihn der amtierende Papst Franziskus zurück in sein Heimatbistum Freiburg, bislang ohne Aufgabe. (KNA)