Mutmaßlicher Kirchen-Brandstifter von Großröhrsdorf bestreitet Tat
Sechs Monate nach dem verheerenden Kirchenbrand im sächsischen Großröhrsdorf hat der 41-jährige Beschuldigte die Tat vor Gericht bestritten. Er sei ein Mann des Glaubens, finde darin Trost und Kraft. "Warum soll ich die Kirche anzünden?", sagte er laut dem Newsportal "Tag 24" am Montag in Bautzen. Vor den Außenkammern des Landgerichtes Görlitz hatte am Montagmorgen der Prozess begonnen. Dem mutmaßlichen Täter wird schwere Brandstiftung vorgeworfen.
Laut Anklage soll der Mann in der Nacht zum 4. August 2023 Feuer in der evangelischen Stadtkirche in Großröhrsdorf gelegt haben. Er soll Benzin in das Gebäude gekippt und angezündet haben. Das 1736 eingeweihte Barockkirche brannte vollständig aus. Die Schadenssumme beziffert der Versicherer laut Angaben des Landgerichtes auf rund 32 Millionen Euro.
Geständnis widerrufen
Wegen der historischen Kunstgegenstände, die großteils zerstört wurden, sei dies aber nur eine Prognose. Eine exakte Bezifferung des Schadens sei derzeit nicht möglich, hieß es.
Zunächst hatte der Beschuldigte aus dem Landkreis Bautzen die Tat eingeräumt, wenige Tage vor dem Prozess nahm er sein Geständnis jedoch zurück. Nach dem verheerenden Brand hatten Polizeibeamte Spuren sichergestellt, die zu dem Angeklagten führten. Vor Gericht sagte er "Tag 24" zufolge, dass er zwar am Tatort war, aber den Brand nicht gelegt habe. Er sprach demnach zudem von persönlichen Schwierigkeiten und Enttäuschung in der Familie.
Der Tatverdächtige war wenige Tage nach dem Brand festgenommen worden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Stadtkirche in Großröhrsdorf soll wieder aufgebaut werden. (epd)