Ungewöhnlich langes Gespräch zwischen Franziskus und Milei
Der aus Argentinien stammende Papst Franziskus und der argentinische Präsident Javier Milei haben am Montagmorgen im Vatikan bemerkenswert lange miteinander gesprochen. Nach Vatikanangaben dauerte die Begegnung 70 Minuten. Andere Gespräche auf dieser Ebene dauern im Höchstfall 50 Minuten, wobei in der Regel ein Drittel der Zeit auf die Übersetzungen entfällt. Letzteres war bei dem Gespräch der beiden Argentinier nicht notwendig. Als Geschenk hatte Milei dem Papst unter anderem seine Lieblings-Süßigkeiten mitgebracht: In Schokolade gehüllte "Alfajores", die mit Karamellcreme ("Dulce de leche") gefüllt sind.
Im Gespräch warb Milei nach Angaben des vatikanischen Presseamtes unter anderem für die Pläne seiner Regierung zur Überwindung der schweren Wirtschaftskrise seines Landes. Zudem habe man über die guten Staat-Kirche-Beziehungen gesprochen und über den Willen, diese weiter zu stärken. Im Vorfeld hatten Medien darüber spekuliert, dass Milei die Begegnung nutzen würde, um Franziskus erneut zu einem Besuch seines Heimatlandes einzuladen. Der in Buenos Aires geborene Papst hat Argentinien seit seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt im März 2013 nicht mehr betreten. Sowohl die Bischöfe des Landes als auch der Staatspräsident haben den Papst offiziell zu einem Besuch eingeladen.
Franziskus hatte zuletzt in einem Interview gesagt, eine Reise nach Argentinien sei für ihn eine "Hypothese". Milei, der für eine wirtschaftsliberale Politik eintritt, hatte am Vortag den Papst erstmals getroffen. Die von Beobachtern als sehr herzlich beschriebene Begegnung zwischen den beiden Argentiniern fand am Rande einer Heiligsprechungsfeier im Petersdom statt. (stz/KNA)
12.2., 13.25 Uhr: Ergänzt um Details zum Gespräch von Franziskus und Milei.
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