"So fördern Sie, was Sie sonst bekämpfen..."

Ordensfrau: Papst verweigert deutschen Bischöfen das Gespräch

Veröffentlicht am 19.02.2024 um 16:39 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Die deutschen Bischöfe haben erneut einen "Blauen Brief" aus Rom bekommen. Darin bekräftigt der Vatikan seine Skepsis gegenüber Reformen. Ordensschwester Katharina Kluitmann ist enttäuscht.

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Nach einem erneuten Dämpfer aus dem Vatikan für den Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland kritisiert die bekannte Ordensfrau Katharina Kluitmann Papst Franziskus. Das Kirchenoberhaupt wolle eine Kultur des Hörens, verweigere aber der Leitung des Synodalen Wegs das Gespräch, so die frühere Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) in einem Gastkommentar für das Münstersche Internetportal "kirche-und-leben.de" (Montag). "Ich verstehe das nicht. Denn so fördern Sie, was Sie sonst bekämpfen: eine indirekte Kommunikation über Dritte, über Medien, über undurchsichtige Kanäle in der Kurie", schreibt sie an den Papst gerichtet.

Am Wochenende war ein Brief dreier ranghoher Kurienkardinäle an die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) bekannt geworden. Darin bekräftigen sie ihre Skepsis gegenüber dem Reformweg der Kirche in Deutschland. Konkret fordern sie die Bischöfe auf, eine für diese Woche geplante Abstimmung zur Errichtung eines Synodalen Ausschusses von der Tagesordnung ihrer Vollversammlung in Augsburg zu streichen. Die Bischöfe kamen dieser Bitte nach.

Kluitmann, die Mitglied des Synodalen Ausschusses ist und Delegierte beim Synodalen Weg war, fordert den Papst indes zum Dialog auf. "Ich bitte Sie, werden Sie Ihrer Verantwortung für unsere deutsche Kirche gerecht, suchen Sie das Gespräch mit der Leitung des Synodalen Weges. Sie tragen sonst mit Verantwortung, wenn es zu einem weiteren Auszug aus unserer Kirche kommt." (KNA)