Manchen Menschen falle der Zölibat schwer

Kardinal Hollerich: Durch Ehe für Priester mehr Berufungen möglich

Veröffentlicht am 22.02.2024 um 11:24 Uhr – Lesedauer: 

Luxemburg ‐ Es falle nicht gerade wenigen Priestern schwer, zölibatär zu leben, meint der Papstberater und Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich. Deshalb müsse man ihnen die Wahl lassen – gerade in Europa könne das einen Unterschied machen.

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Der Luxemburger Kardinal und Kardinalsrats-Mitglied Jean-Claude Hollerich hat sich für die Möglichkeit der Ehe bei Priestern ausgesprochen. "Es gibt Menschen, denen es schwer fällt, zölibatär zu leben. Wenn man ihnen die Wahl ließe, könnte man einige mehr für das Priesteramt gewinnen", so Hollerich gegenüber der Luxemburger Tageszeitung "L'Essentiel" (Montag). "In Europa könnten diese 'Wenigen' einen Unterschied machen".

Die Kirche müsse wieder von den Menschen verstanden werden, "denn die Zeiten, in denen wir leben, haben sich phänomenal verändert", so der Kardinal weiter. Hollerich betonte unter anderem mit Blick auf die von Papst Franziskus befürwortete Segnung homosexueller und wiederverheirateter Paare, er sei "absolut auf der Linie des Papstes". Er selbst sehe sich wie Papst Franziskus als "Sünder" und wolle deshalb niemanden verurteilen.

Hollerich ist Erzbischof von Luxemburg und einer der Berater von Papst Franziskus in dessen neunköpfigem Kardinalsrat. Bei der Weltsynode, die diesen Herbst in die zweite Runde geht, ist der Luxemburger Kardinal Generalrelator und Inhalte-Koordinator. (mtr)