Gebäude brannte vollkommen aus – zahlreiche historische Kunstschätze zerstört

Hohe Haftstrafe für mutmaßlichen Kirchenbrandstifter von Großröhrsdorf

Veröffentlicht am 27.02.2024 um 13:59 Uhr – Lesedauer: 

Bautzen/Großröhrsdorf ‐ Kurz nach der Tat hatte er ein Geständnis abgelegt – dieses jedoch wenige Tage vor der Verhandlung widerrufen: Nun wurde der 41-Jährige wegen des verheerenden Kirchenbrandes in Großröhrsdorf zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt.

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Mehr als ein halbes Jahr nach dem verheerenden Kirchenbrand in Großröhrsdorf ist ein 41-jähriger Mann zu einer neunjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das berichtete die in Dresden erscheinende "Sächsische Zeitung" am Dienstag auf ihrem Onlineportal "sächsische.de". Demnach sah es das Gericht als erwiesen an, dass der Angeklagte Maik H. am 4. August 2023 einen Brand in der evangelischen Stadtkirche gelegt hat. Das Gebäude brannte vollkommen aus.

Verhandelt wurde der Fall in der Bautzener Außenstelle des Landgerichtes Görlitz. Der Angeklagte hatte die Tat bestritten. Er befindet sich nach eigenen Angaben in einer persönlich schwierigen Situation. Ein psychologisches Gutachten hatte unter anderem ergeben, dass er eine depressive Episode durchlebt hat. Von einer Schuldunfähigkeit gingen die Experten aber nicht aus.

Geständnis kurz nach der Tat

Der 41-jährige Heizungsinstallateur aus dem Landkreis Bautzen hatte kurz nach der Tat ein Geständnis abgelegt, dieses jedoch wenige Tage vor der Verhandlung widerrufen. Er sei zwar in der Nacht an der Kirche gewesen, erklärte er, habe aber mit dem Brand nichts zu tun. Der Prozess hatte am 5. Februar in Bautzen begonnen.

Die Schadenssumme wurde vom Versicherer in einer ersten Schätzung auf rund 32 Millionen Euro beziffert. Bei dem Brand waren zahlreiche historische Kunstschätze zerstört worden, darunter eine geschnitzte Madonna aus dem 15. Jahrhundert und eine Nachbildung des Altars der Leipziger Thomaskirche. In Großröhrsdorf soll wieder eine Kirche gebaut werden – in welcher Form, das ist noch offen. Rund 480.000 Euro an Spenden kamen bereits zusammen. (epd)