Vertreter aus Bistümern, Verbänden und Orden bereiten sich auf Weltjugendtag vor

"Komm nach Krakau!"

Veröffentlicht am 22.05.2015 um 14:00 Uhr – Lesedauer: 
Jugend

Bonn ‐ Wie steht es um die katholische Kirche in Polen und wie gestaltet sich unser Verhältnis zum Nachbarland? Gut ein Jahr vor dem Weltjugendtag 2016 in Krakau hat sich eine Tagung mit inhaltlichen wie geistlichen Aspekten des Ereignisses befasst.

  • Teilen:

In Bezug auf die Situation der katholischen Kirche in dem osteuropäischen Land hob der polnische Publizist und Medienbotschafter des Weltjugendtages 2016, Marek Zajac, die Bedeutung von Papst Johannes Paul II. hervor. "Am 2. April 2005 – dem Todestag von Papst Johannes Paul II. – stand ganz Polen still. Es war ein Wendepunkt in der polnischen Geschichte", erklärte er.

Auschwitz als Ort der Versöhnung und des Dialogs

Ein dunkles Kapitel im Verhältnis der beiden Staaten ist hingegen der Zweite Weltkrieg. Pfarrer Manfred Deselaers ist Seelsorger der Deutschen Bischofskonferenz im Zentrum für Dialog und Gebet im früheren Konzentrationslager Auschwitz. Er appellierte, vor der Vergangenheit nicht wegzulaufen. Gleichzeitig dürfe das Böse nicht das letzte Wort haben: "Auschwitz ist heute ein Ort der Versöhnung und des Dialogs, nicht nur der Erinnerung", ist er überzeugt. Die Einheit des modernen Europas sei eine Konsequenz aus den dortigen Verbrechen.

Junge Menschen freuen sich während eines Gottesdienstes.
Bild: ©dpa/Stanislaw Rozpedzik

Der Jubel ist groß: Jugendliche in Krakau freuen, dass der Weltjugendtag in ihre Stadt kommen wird.

Auch der WJT in Krakau will zum friedlichen Austausch Jugendlicher verschiedener Nationen beitragen. In diesem Sinne lud Publizist Zajac bei der Tagung in Fulda herzlich in seine Heimatstadt ein: "Komm nach Krakau, um deine Beziehung mit Christus zu vertiefen".

Für Bischof Josef Clemens, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Laien, sind Weltjugendtage im Allgemeinen "Modelle der Erneuerung der Jugendpastoral". Sie hätten eine soziale und eine spirituelle Dimension.

Motto stammt aus Seligpreisungen

Der 31. Weltjugendtag findet vom 26. bis 31. Juli in Krakau statt. Das Leitthema ergibt sich aus den Seligpreisungen im Matthäusevangelium: "Selig, die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden" (Mt 5,7). Für die Exegetin Schwester Maria Gruber zeigt sich darin die Barmherzigkeit Gottes: "Dass er, der mich richten wird, der ist, der für mich gestorben ist", führte sie aus.

Bei der Vorgängerveranstaltung 2013 in Rio de Janeiro hat Papst Franziskus die Jugendlichen gebeten, die Seligpreisungen wieder zu lesen, um aus ihnen ein konkretes Lebensprogramm zu machen. (gho)