Journalist und Jesuit Wolfgang Seibel gestorben
Pater Wolfgang Seibel, Journalist und Jesuit, ist tot. Der Ordensmann starb nach Angaben seiner Gemeinschaft am Sonntagmorgen in einer Münchner Klinik im Alter von 95 Jahren. Der gebürtige Pfälzer war Mitinitiator und Leiter der Katholischen Journalistenschule ifp, die 1968 im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz gegründet wurde. Seibel leitete sie bis 1991. Aus ihr gingen mehr als 3.000 Journalistinnen und Journalisten hervor, darunter Chefredakteure und Intendantinnen.
Seit 2004 zeichnet der Förderverein des ifp herausragende Texte und Beiträge junger Journalisten mit dem Pater-Wolfgang-Seibel-Preis aus. Dieser soll auch an seine Maxime erinnern, die Absolventinnen und Absolventen des ifp sollten "gute, wenn möglich herausragende Journalisten werden, und wenn sie dann auch noch überzeugte Christen sind, hat das Institut seine Ziele voll erreicht".
Von 1966 bis 1998 leitete der Jesuit als Herausgeber und Chefredakteur die "Stimmen der Zeit", die älteste noch erscheinende katholische Kulturzeitschrift deutscher Sprache. Seit 1957 war er schon Redaktionsmitglied gewesen. Seibel stritt mit seinen Autorinnen und Autoren sowie in etlichen Editorials in den "Stimmen" für einen offenen Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft. Zuvor hatte er sich als Berichterstatter vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) einen Namen gemacht. Dabei schrieb er auch für die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA). (KNA)