Außenminister Steinmeier übergibt Unesco-Urkunden

Benediktinerkloster Corvey offiziell Weltkulturerbe

Veröffentlicht am 26.05.2015 um 14:00 Uhr – Lesedauer: 
Bild: © KNA
Kultur

Höxter ‐ Bis zu 80.000 Besucher kamen bisher pro Jahr - in Zukunft werden es wohl noch mehr werden. Seit heute ist das ehemalige Benediktinerkloster Corvey bei Höxter offiziell Weltkulturerbe. Die Abtei gehörte lange zu den einlfussreichsten Klöstern des Frankenlandes.

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Steinmeier (SPD) nannte die Aufnahme in die Welterbeliste "richtig und hohe Zeit". Das Kloster Corvey sei wie die von der Terrormiliz bedrohte Oasenstadt Palmyra in Syrien eine Stätte, an denen bewusst werde, "woher wir kommen, auf welchen Schultern wir stehen, wo die entscheidenden Entwicklungsschritte der Menschheit stattgefunden haben".

Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sprach von einem "Tag großer Freude". Das in Ostwestfalen gelegene Kloster sei ein besonderer kultureller Schatz in NRW. Bauminister Michael Groschek (SPD) gratulierte den Eigentümern, dem Herzog von Ratibor und Fürst zu Corvey und der katholischen Kirchengemeinde Sankt Stephanus und Vitus, zu der Auszeichnung. Die Abteikirche gehöre als fünfte Welterbestätte in Nordrhein-Westfalen zu den rund 1.000 wichtigen Kulturdenkmälern der Welt. Welterbestätten in NRW sind die Dome in Köln und Aachen, die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl sowie die Zeche Zollverein in Essen.

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Die 822 gegründete Abtei Corvey im Weserbergland gehörte zu den einflussreichsten Klöstern des Frankenreiches. Das Grab des heiligen Vitus machte es zu einem wichtigen Pilger- und Anziehungsort im Mittelalter. Corvey entwickelte sich auch zu einem kulturellen und politischen Zentrum Deutschlands. Aus seiner berühmten Bibliothek sind heute noch erhalten die sächsischen Gesetze Karls des Großen, die fünf ersten Bücher der Annalen des römischen Historikers Tacitus sowie Schriften des römischen Schriftstellers und Philosophen Cicero. Zudem wirkte dort zwischen 942 und 973 der Chronist Widukind von Corvey, der unter anderem hier seine Sachsengeschichte schuf.

Das im 17. Jahrhundert barock überbaute Kloster wurde 1803 säkularisiert und in ein Schloss umgewandelt. Auf dem Friedhof neben der Kirche befindet sich das Grab des Dichters der deutschen Nationalhymne, Hoffmann von Fallersleben. Im Innern des Schlosses kann man den Kaisersaal, die Fürstlichen Salons und die Fürstliche Bibliothek mit rund 74.000 Bänden besichtigen. Insgesamt gibt es weltweit derzeit 981 Kultur- und Naturstätten. (KNA)

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Die Ernennung des früheren Benediktinerklosters Corvey sorgt für große Freude. Bis zu 80.000 Besucher kamen bislang pro Jahr, der Titel "Welterbestätte" wird aber wohl zu einem deutlichen Anstieg der Besucherzahlen führen.