Erzbistum München nennt mutmaßlichen Missbrauchstäter beim Namen
Das Erzbistum München und Freising sucht nach weiteren Betroffenen eines mutmaßlichen Missbrauchstäters unter seinen verstorbenen Priestern. Am Sonntag wurde in Edling im Landkreis Rosenheim ein entsprechender Aufruf von Generalvikar Christoph Klingan am Ende des Gottensdienstes verlesen. Dabei wurde auch der Name des 2019 verstorbenen Geistlichen genannt.
Im vergangenen Herbst habe die Erzdiözese den Hinweis erhalten, dass der Priester in Edling ein Kind bis in das Jugendalter hinein sexuell missbraucht habe, heißt es in dem Aufruf. Die Hinweise auf die Taten, die sich in den 1960er-Jahren ereignet hätten, seien glaubhaft und plausibel. "Es ist nicht auszuschließen, dass sich weitere Übergriffe gegenüber weiteren Kindern und Jugendlichen ereignet haben könnten." Zudem seien auch an einem anderen Ort entsprechende Vorwürfe gegen ihn erhoben worden.
Der Priester war zu Beginn der 1960er-Jahre Kaplan in Edling. Auch aus seiner zweiten Kaplansstation in Eichenau gibt es aus Sicht der Erzdiözese plausible Missbrauchsvorwürfe von mehreren Personen. Dort und in zwei weiteren Pfarreien, wo der Priester bis 2007 als Seelsorger tätig war, wird inzwischen ebenfalls über öffentliche Aufrufe nach weiteren möglichen Betroffenen gesucht. Nach Auskunft der Pressestelle des Erzbistums vom Montag sind jedoch daraufhin noch keine weiteren Meldungen eingegangen. (KNA)