Papst ordnet Verhältnisse in seiner Lieblingskirche in Rom neu
Mit einer Personalentscheidung und geänderten Statuten hat Papst Franziskus die Verhältnisse in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore neu geordnet. Die größte Marienkirche Roms ist die vom Papst mit am häufigsten aufgesuchte Kirche und auch der Ort, an dem er begraben werden will. Wie das vatikanische Presseamt am Mittwoch mitteilte, ernannte Franziskus den litauischen Erzbischof Rolandas Makrickas (52) zum Koadjutor des Erzpriesters mit dem Recht auf Nachfolge. Erzpriester der Basilika ist der polnische Kardinal Stanislaw Rylko (78).
Franziskus hatte Makrickas im Dezember 2021 zum "außerordentlichen Kommissar" für die in Turbulenzen geratene Basilika ernannt. Zudem hatte er die Aufgabe, das Leben des zur Basilika gehörenden Kapitels von Geistlichen "neu zu ordnen". Mit einem ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten "Handschreiben" hob der Papst nun die Sonderverwaltung auf und erließ zugleich umfangreiche Statuten für die Kirche und ihr Kapitel. Die Geistlichen sollen sich vor allem um Marienfrömmigkeit, Beichte und Liturgie kümmern; dabei sollen sie gregorianische Gesänge und lateinische Gottesdienste pflegen.
Der Papst bestätigte die historische Kuriosität, wonach der spanische König zugleich ranghöchster Ehrenkanoniker der Basilika ist. Die Zahl der Kapitelsmitglieder (Kanoniker) halbierte er auf zwölf. Das Statut regelt genau die Verwaltung der Einnahmen aus den zur Basilika gehörenden Immobilien und Finanzanlagen sowie die Gehälter der Kanoniker. Das Kapitel der Basilika bleibt eine eigene kirchenrechtliche Körperschaft, wird aber dem Heiligen Stuhl "angegliedert". Für die öffentliche Ordnung und das Bauwesen ist die Regierung des Vatikanstaats zuständig. – Die Basilika Santa Maria Maggiore ist eine von vier Papstbasiliken Roms. Zuletzt hatte Benedikt XVI. die rechtlichen Verhältnisse der Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern im Jahr 2005 neu geordnet. (KNA)